Manipulierte Zahlen?
Für die Initiativen in der Fludersbach bleiben offene Fragen
sz Siegen. Im Nachgang zur Sitzung des Siegener Umweltausschusses (die SZ berichtete) meldeten sich gestern noch einmal die Bürgerinitiative Fludersbach und die Stadtteilkonferenz Lindenberg zu Wort. »Statistiken sind nur so gut, wie derjenige, der sie fälscht, oder so manipuliert, dass die von ihm selbst gewünschten Ergebnisse herauskommen«, sagen die Initiativen zu den Zahlen der Verkehrszählung um die anteiligen Belastungen des Schwerlastverkehrs zur Kreisabfalldeponie in der Siegener Fludersbach.
»Wie sollen 14 Zählzeit-Stunden die Grundlage für 365 Tage Verkehr durch die Fludersbach sein?«, fragen sich die Initiativen-Sprecher. Die Bürgerinitiative Fludersbach stelle diese Zahlen schon seit langem in Frage. Durch den höheren Pkw-Verkehr in der »Rushhour«, konnte bequem der prozentuale Anteil des Deponieverkehrs herunter gerechnet werden, heißt es weiter. Dieser sei aber in den Öffnungszeiten der Deponie wesentlich höher. Die Bürgerinitiative lehnt daher eine Mischkalkulation, die auch Zeiten enthält, in der die Deponie geschlossen ist, ab.
»Als Interessenvertretung für mehrere Tausend Bewohner der Mülleinflugschneise zwischen Koblenzer Straße und Fludersbach fordert die Bürgerinitiative eine neue, von einem unabhängigen Unternehmen durchzuführende Zählung.« In die Zählung müsse der gesamte Input-Verkehr zur Deponie (alle Direktanlieferer, alle Abdeckfahrten, alle Privatanlieferer etc.) und der Output-Verkehr (Abfuhr von allem Recycling-Material sowie Kompostierabfällen) von der Deponie eingerechnet werden.
Darüber hinaus wollen die Initiativen endlich Antworten auf folgende Fragen: Wer wird alternativ den Müll sortieren, wenn der Kreis keine eigene Sortierung vornimmt und der Vertrag mit der Firma Kölsch nicht mehr besteht? Werden gegebenenfalls andere Standorte innerhalb der Stadt Siegen durchsetzbar sein? Welche Kosten kommen auf den Kreis (und somit auf die Gebührenzahler) zu, wenn ein neuer Standort zur Verfügung steht und ein anderer Auftragnehmer die genannten Aufgaben wahrnimmt? Wie lang ist die Zufahrt über die alternativ zu planenden Strecken und welche Kosten entstehen dabei?
Die Initiativen lassen überdies keinen zweifel daran, dass die alternative Zufahrt so schnell wie möglich umgesetzt werden müsse.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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