Deckelung von Corona-Impfstoff-Bestellungen
Marien-Krankenhaus kritisiert die Politik

- Die heimischen Krankenhäuser können mit der Deckelung von Corona-Impfstoff gut leben.
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juka Siegen. Seit Montag wird in den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen wieder geimpft. Allerdings hat das Landesgesundheitsministerium die Lieferungen für die Krankenhäuser limitiert, maximal 50 Prozent der Gesamtbeschäftigtenzahl können in dieser Woche geimpft werden. Sollte die Anzahl der bestellten Impfdosen darüber liegen, wird die Lieferung entsprechend reduziert.
Ministerium deckelt Bestellungen von Corona-Impfstoff
Diakonie-Klinikum erhält weniger Corona-Impfdosen
In Siegen ist das Diakonie-Klinikum von diesem Erlass betroffen und erhält in dieser Woche weniger Dosen. Das bestätigte Prof. Dr. Christian Tanislav, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Geriatrie, am Montag.
juka Siegen. Seit Montag wird in den Krankenhäusern in Nordrhein-Westfalen wieder geimpft. Allerdings hat das Landesgesundheitsministerium die Lieferungen für die Krankenhäuser limitiert, maximal 50 Prozent der Gesamtbeschäftigtenzahl können in dieser Woche geimpft werden. Sollte die Anzahl der bestellten Impfdosen darüber liegen, wird die Lieferung entsprechend reduziert.
Diakonie-Klinikum erhält weniger Corona-Impfdosen
In Siegen ist das Diakonie-Klinikum von diesem Erlass betroffen und erhält in dieser Woche weniger Dosen. Das bestätigte Prof. Dr. Christian Tanislav, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Geriatrie, am Montag. „Die entsprechende Menge, die uns zugewiesen wird, verwenden wir für weitere noch ausstehende Impfungen von priorisierten Mitarbeitern“, erklärt Tanislav. Nach den Vorgaben des Gesundheitsministeriums sind dies beispielsweise Beschäftigte mit einem sehr hohen Expositionsrisiko, insbesondere auf Intensivstationen oder in Notaufnahmen. Aber auch Mitarbeiter, die regelmäßig Personen behandeln, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf nach einer Corona-Infektion besteht, gehören unter anderem dazu. Auch wenn die Diakonie durch den Erlass des Gesundheitsministerium nun weniger Impfdosen erwartet, könne man mit den Vorgaben leben. „Der Erlass ist sinnvoll und deckt sich mit unserer bisherigen Handhabung“, stellt Tanislav klar. Man sei in erster Linie froh, dass wieder Krankenhausmitarbeiter geimpft werden könnten. „Wenn auch, aufgrund des Mangels an Impfstoff, nicht in dem von uns allen gewünschten Maß“, so Tanislav weiter.
Außerdem sieht der Erlass vor, dass die Lieferungen gleichmäßig über die Tage verteilt werden müssen. In diesem Zusammenhang stellte die Diakonie klar, dass man kleine Mengen in eigenen Räumlichkeiten verimpfen werde und nur bei größeren Lieferungen weiter die Infrastruktur des Impfzentrums des Kreises Siegen-Wittgenstein nutzen werde.
Kreisklinikum, Kinderklinik und Marien-Krankenhaus nicht betroffen
Das Kreisklinikum, die DRK-Kinderklinik und das Marien-Krankenhaus sind dagegen nach eigenen Aussagen nicht von der Deckelung betroffen und hoffen, die angemeldete Anzahl von Impfdosen auch zu erhalten. „Wir mussten keine Impfungen absagen und erhalten in dieser Woche voraussichtlich alle Impfdosen, die wir an die zuständigen Behörden entsprechend der Priorisierungsstufen gemeldet haben“, berichtet Lara Stockschläder, Pressesprecherin des Kreisklinikums. „Wir sehen den Erlass als unkritisch an, uns erscheint die Deckelung fair.“
Auch die DRK-Kinderklinik kann die Argumentation des Ministeriums, eine faire und nachvollziehbare Verteilung sicherzustellen, verstehen. „Der Erlass präzisiert das Vorgehen bei der Priorisierung und deckt sich mit unserer bisherigen Vorgehensweise“, erläutert Markus Pingel, Chefarzt und stellv. Ärztlicher Direktor. „Da der Erlass unser Vorgehen bestätigt, erhalten wir hoffentlich die vorgesehene Menge an Impfstoff“, so Pingel.
Massive Kritik am Land NRW
Im Marien-Krankenhaus sieht man sich durch den Erlass und der Einführung einer Obergrenze in der bisherigen Herangehensweise bestätigt, übt aber auch Kritik. „Vom politischen Versprechen, dass die Krankenhausmitarbeiter sukzessive und verlässlich durchgeimpft werden sollen, hat sich das Land NRW mit diesem Erlass wieder weit entfernt“, so Pressesprecher Christian Stoffers gegenüber der SZ. Man könne der Argumentation durchaus folgen, „wenngleich wir insgesamt das Instrumentarium der pauschalen Obergrenze als Ausdruck der Mangelverwaltung werten“. Man hoffe aber, dass das Versprechen der Politik in den nächsten Tagen und Wochen eingelöst werde.
Direkt betroffen vom Erlass sei man jedoch nicht. Man habe an den ersten beiden Tagen gut 30 Prozent der priorisierten Mitarbeiter geimpft, das sind nach Angaben des Krankenhauses zehn Prozent der Gesamtbelegschaft. „Wir können daher, bei Lieferung der angeforderten Restbedarfe für die priorisieren Mitarbeiter, noch alle diese Beschäftigten impfen, ohne unter die Deckelung des Erlasses zu fallen“, so Stoffers.
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