Codewort gegen Gewalt
„Maske 19“-Initiative soll Frauen schützen

- Zonta-Präsidentin Annette Dilling.
- Foto: sabe
- hochgeladen von Klaus-Jürgen Menn (Redakteur)
sabe Siegen. ein Schutz vor dem Virus, aber vor Gewalt: Die Initiative „Code Maske 19“ ist eine Pandemiegeburt, bedient dabei aber ein gesellschaftliches Sujet, das nicht nur, aber trotzdem verschärft seit dem weltweiten Virusgeschehen ein Risiko für Leib und Leben darstellt und damit umso eindringlicher ins öffentliche Bewusstsein getragen werden muss: häusliche Gewalt.
Corona multipliziert häusliche KonflikteDie Corona-Pandemie stellt auch besonders Familien und Partnerschaften vor große Herausforderungen. Konflikte in Ehen oder Partnerschaftskrisen werden durch die notwendigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und auch der sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns multipliziert.
sabe Siegen. ein Schutz vor dem Virus, aber vor Gewalt: Die Initiative „Code Maske 19“ ist eine Pandemiegeburt, bedient dabei aber ein gesellschaftliches Sujet, das nicht nur, aber trotzdem verschärft seit dem weltweiten Virusgeschehen ein Risiko für Leib und Leben darstellt und damit umso eindringlicher ins öffentliche Bewusstsein getragen werden muss: häusliche Gewalt.
Corona multipliziert häusliche Konflikte
Die Corona-Pandemie stellt auch besonders Familien und Partnerschaften vor große Herausforderungen. Konflikte in Ehen oder Partnerschaftskrisen werden durch die notwendigen Einschränkungen des öffentlichen Lebens und auch der sozialen und wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns multipliziert. Homeoffice und Kurzarbeit – für Opfer von Gewalt gibt es immer weniger Fluchtmomente, immer weniger Möglichkeiten, unbeobachtet nach Hilfsangeboten zu greifen.
Hier will der Zonta Club Siegen Area entgegenwirken und unterstützt mit der Initiative die bundesweite Aktion gegen häusliche Gewalt, die Frauen und Kinder in den Fokus nimmt. „Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, dass es im Schutz von Frauen vor Gewalt empfindliche Lücken gibt“, sagt Annette Dilling, Präsidentin des Zusammenschlusses aus berufstätigen Frauen aus der Region, die sich – insbesondere für Mädchen und Frauen – in vielfältigen sozialen, Bildungs- und kulturellen Projekten engagieren.
Annette Dilling erklärt die Hilfsmaßnahme: In einer akuten Gewaltsituation könne in einem geschützen Raum – Mitträger der Aktion sind beispielsweise Apotheken, Arztpraxen oder Kliniken – das Codewort „Maske 19“ ausgerufen werden. „Das reicht, um Hilfe zu bekommen.“ Dann werde umgehend die 110 gerufen. Wichtig dabei: Bei dem Codewort gegen Gewalt gehe es ausschließlich um eine niederschwellige, freiwillig nutzbare Notrufhilfe, also darum, den Akutfall zu entschärfen und schnell handlungsfähig zu werden. Nicht also etwa um ein Beratungsangebot.
„Wir sind die Vermittler für Hilfe"
Das Projekt wolle sich dabei unbedingt die Alltagsfähigkeit als Maßgabe setzen, so Dilling. „Ein ausliegendes Info-Kärtchen in einer Arztpraxis kann man sich schnell einmal unauffällig in die Tasche stecken.“ Auch in den Anlauf- und Schutzräumen selber gehe es beim Stichwort-Ausruf um unbedingte Diskretion. „Das Codewort erleichtert den Betroffenen auch unabhängig vom Lockdown in Coronazeiten, sich in einem Vertrauensumfeld akut Hilfe zu holen, ohne selbst die Polizei anrufen oder sich lange erklären zu müssen.“
Die „Zontinnen“ nehmen in diesem Ablauf wider die Gewalt quasi die Agentenposition ein. „Wir sind die Vermittler für Hilfe, indem wir an kompetente Partner verweisen.“
Deshalb: Große Freude bei der Präsidentin, die die hohe Bereitschaft der heimischen Apotheken und Arztpraxen, die Aktion zu stützen, sehr begrüßt: „Wir eröffnen für die betroffenen Frauen da Möglichkeiten, die so dringend gebraucht werden.“


Autor:Sarah Benscheidt (Redakteurin) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.