Polizeikontrollen am Siegener Bahnhof
„Maskenmuffel“ müssen zahlen

- Auf dem Weg zum Bahnsteig und zum Einsatzort. Immer wieder hielten die Kontrollteams meist jüngere Menschen an, die ohne Maske unterwegs waren. Es blieb aber in der Regel bei mahnenden Worten.
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kay/ch Siegen. Knapp zwei Wochen nach Inkrafttreten des 150-Euro-Bußgelds für Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen startete das Verkehrsministerium am Montag eine landesweite Kontrolle. Bundespolizei, Ordnungsämter sowie Beschäftigte der Deutschen Bahn AG und kleinerer Eisenbahnverkehrsunternehmen rückten am frühen Nachmittag in acht NRW-Schwerpunkt-Bahnhöfen an. Der Aufwand war immens, der Auftritt der Kräfte bei diesem ersten Signaltag auch im Siegener Hauptbahnhof martialisch, die Ausbeute gering: Zwei „Maskenmuffel“ wurden zur Kasse gebeten – und eine Strafanzeige gefertigt. Die Kontrolleure am Siegener Bahnhof hatten dabei durchaus alle Hände voll zu tun.
kay/ch Siegen. Knapp zwei Wochen nach Inkrafttreten des 150-Euro-Bußgelds für Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen startete das Verkehrsministerium am Montag eine landesweite Kontrolle. Bundespolizei, Ordnungsämter sowie Beschäftigte der Deutschen Bahn AG und kleinerer Eisenbahnverkehrsunternehmen rückten am frühen Nachmittag in acht NRW-Schwerpunkt-Bahnhöfen an. Der Aufwand war immens, der Auftritt der Kräfte bei diesem ersten Signaltag auch im Siegener Hauptbahnhof martialisch, die Ausbeute gering: Zwei „Maskenmuffel“ wurden zur Kasse gebeten – und eine Strafanzeige gefertigt. Die Kontrolleure am Siegener Bahnhof hatten dabei durchaus alle Hände voll zu tun. So scheinen viele die Regel noch nicht verinnerlicht zu haben: Immer wieder hielten die Kontrollteams meist jüngere Menschen an, die ohne Maske unterwegs waren. Polizisten mussten mahnende Worte sprechen, sich an die Bestimmungen zu halten. Den Aufforderungen wurde zumeist ohne Murren nachgekommen.
Bahnkunde zeigt "Fake"-Attest
Zu den Bußgeldverfahren: Eines wurde gegen eine extrem uneinsichtige junge Frau eingeleitet, die die Polizeibeamten durch ihr Verhalten derart provozierte, dass sie um eine entsprechende Anzeige nicht mehr herum kam – sie wird in Kürze eine Aufforderung zur Zahlung von besagten 150 Euro erhalten. Darüber hinaus wurde ihr ein Platzverbot für den Bereich des Bahnhofes erteilt.Ganz besonders dreist verhielt sich ein Bahnkunde, der nach polizeilicher Aufforderung zum Aufsetzen einer Schutzmaske ebenfalls sehr wenig Einsicht zeigte. Statt einfach einen Mund-Nasen-Schutz anzulegen, tischte er den Beamten der Bundespolizei die Geschichte auf, er habe von seinem Arzt ein Attest ausgestellt bekommen, das ihm bescheinige, er sei von der Maskenpflicht befreit. Da läuteten bei den Uniformierten die Alarmglocken. Bei der Inaugenscheinnahme des mitgeführten Attestes entpuppte sich das Blatt Papier als Online-Attest, welches ohne persönlichem Vorsprechen bei einem Arzt ausgestellt worden war.
Es handelte sich hierbei um ein „Dokument“, das der aus dem Landkreis Kassel stammende Arzt Dr. med. Jens Bengen, mittlerweile zum Star für Skeptiker und Verschwörungstheoretiker aufgestiegen, vor einiger Zeit im Internet zum Download bereitgestellt hatte. Der Link zu dem Dokument ist sehr oft geteilt worden, auch von Kritikern der Corona-Regeln und Impfgegnern.
Zur Person Bengen: Er gilt als obskurer Mediziner, der Deutschland für besetzt und die Regierung für ein Regime hält. Bengen behauptet, die Corona-Krise sei von Regierungen und Medien herbeifantasiert. Die Konsequenzen für das Mitführen des „Fake-Attestes“ sollte der kontrollierte Bahnkunde übrigens nicht auf die leichte Schulter nehmen: Zum einen ist da die Aufforderung zur Zahlung von 150 Euro Bußgeld für das Nichttragen der Schutzmaske, zum anderen wird er in Kürze Post von der Staatsanwaltschaft bekommen. Das Ausfüllen des „Internet-Attestes“ erfüllt den Straftatbestand der Urkundenfälschung.
Weitere Schwerpunktkontrollen geplant
Übrigens, in den Bahnen schien die Lage entspannter als auf den Bahnsteigen: Die Zugbegleiter, die etwa bei Abellio Kundenbetreuer heißen, berichteten, dass Fahrgäste ohne Maske der Bitte nachkämen, „wenn man es sagt“: „Die sind alle kooperativ.“Geht so, fand dagegen ganz offiziell Franka Spiekermann, Abellio-Sprecherin: „Gerade in den vergangenen Wochen ist die Zahl der ,Maskenmuffel’ gestiegen.“ Von daher begrüße man die Aktion. Nach ihren Angaben ist angedacht, dass es noch weitere Schwerpunktkontrollen gibt.
Autor:Redaktion Siegen aus Siegen |
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