Pflegeheime und Hausbesuche
Medizinischer Dienst startet erneut Vor-Ort-Prüfungen

- Die Begutachtung zum Beispiel für einen Pflegegrad erfolgt normalerweise immer vor Ort – zuletzt waren die Hausbesuche aber ausgesetzt. Jetzt läuft der Check in den eigenen vier Wänden wieder an.
- Foto: Pixabay (Symbolbild)
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
ap Siegen. Seit 1. Oktober nimmt der Medizinischer Dienst der Krankenversicherungen in Westfalen-Lippe die Qualitätsprüfungen in den Pflegeeinrichtungen wieder auf. Gleichzeitig werden die Pflegebegutachtungen mit einem Hausbesuch bei den Versicherten wieder die Regel. Beides war im Zuge der Corona-Pandemie seit Mitte März zum Schutz vor Infektionen vom Gesetzgeber ausgesetzt worden.
„Die Unterbrechung unserer Maßnahmen hat in der Pandemie sichergestellt, dass die Versicherten Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten. Allerdings ist das strukturierte, alternativ angebotene Telefongespräch nur eine vorübergehende Lösung und kann die persönliche Pflegebegutachtung nicht dauerhaft ersetzen“, erklärt Dr. Martin Rieger, Geschäftsführer des MDK.
ap Siegen. Seit 1. Oktober nimmt der Medizinischer Dienst der Krankenversicherungen in Westfalen-Lippe die Qualitätsprüfungen in den Pflegeeinrichtungen wieder auf. Gleichzeitig werden die Pflegebegutachtungen mit einem Hausbesuch bei den Versicherten wieder die Regel. Beides war im Zuge der Corona-Pandemie seit Mitte März zum Schutz vor Infektionen vom Gesetzgeber ausgesetzt worden.
„Die Unterbrechung unserer Maßnahmen hat in der Pandemie sichergestellt, dass die Versicherten Leistungen aus der Pflegeversicherung erhalten. Allerdings ist das strukturierte, alternativ angebotene Telefongespräch nur eine vorübergehende Lösung und kann die persönliche Pflegebegutachtung nicht dauerhaft ersetzen“, erklärt Dr. Martin Rieger, Geschäftsführer des MDK.
Telefonat kann den Besuch nicht ersetzen
„Eine telefongestützte Begutachtung ist zwar gut, aber nicht perfekt“, meint auch Pressesprecher Olaf Plotke. „Man kann dabei nur den Menschen selbst betrachten, nicht aber sein Wohnumfeld“, konkretisiert er seine These. So könnten verbessernde Maßnahmen im Haus über das Telefon teilweise einfach nicht gesehen werden.
Die Wiederaufnahme erfolge nun unter Anwendung strenger Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen. Es werde sich immer an das Abstandsgebot gehalten und auch Schutzkleidung sowie regelmäßiges gründliches Hände desinfizieren seien Pflicht. „Unsere Gutachter sind ausgebildete Pflegefachkräfte und somit Profis. Sie haben von der Pike auf gelernt, wie man alle Schutzmaßnahmen richtig einhält“, versichert Plotke. Zudem sei das Wissen über das Virus jetzt viel ausgeprägter als noch vor ein paar Monaten. „Mit unseren Maßnahmen und den neuen Erkenntnissen, zum Beispiel im Bezug auf das Lüften in geschlossenen Räumen sind wir bei unseren Direktbesuchen auf der sicheren Seite“, davon ist der MDK-Sprecher überzeugt. Kurz vor dem eigentlichen Begutachtungstermin würden die Versicherten aber auch zusätzlich noch einmal angerufen, um aktuelle Infektionshinweise zu erfragen.
Qualitätsprüfungen laufen ebenfalls wieder an
Auch die Qualitätsprüfungen in den Pflegeeinrichtungen durch die rund 380 Gutachter finden seit dem 1. Oktober wieder statt. Neben den Hygienevorschriften würden auch die Sicherheitskonzepte der jeweiligen Einrichtung im Vorfeld erfragt und vor Ort umgesetzt.
Bei all diesen Vorkehrungen gilt jedoch: Alles unter Vorbehalt. „Wenn individuelle oder regionale Gegebenheiten im Zuge der Pandemie eine persönliche Begutachtung nicht mehr zulassen, sind die telefongestützten Prüfungen wieder jederzeit denkbar“, betont Olaf Plotke.
Autor:Redaktion Siegen aus Siegen |
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