Neugestaltung Jung-Stilling-Schule in Weidenau
Mehr Kinder, steigende Herausforderungen

- So soll die Jung-Stilling-Schule demnächst aussehen: Im Neubau (rechts) werden Mensa und OGS-Bereich untergebracht, in der Brücke über Schulhof samt Theatron finden weitere Unterrichts- und Verwaltungsräume Platz.
- Foto: Almasi und Stein Planungsgruppe (Entwurf)
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
js Weidenau. Eng geworden ist es in der Jung-Stilling-Schule am Weidenauer Stockweg. Nicht nur, dass die Schülerzahlen in den vergangenen fünf Jahren um gut 9 Prozent angestiegen sind (derzeit sind es 220 Kinder) – auch die pädagogischen Herausforderungen und das Betreuungsangebot sind gewachsen. Seit zwei Jahren läuft die Umwandlung zu einer offenen Ganztagsschule (OGS), Inklusion von Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, Integration von zugewanderten Jungen und Mädchen ohne Sprachkenntnisse sowie Barrierefreiheit sind die Themen der Zeit. Unterm Strich ergibt sich daraus ein Raumbedarf von etwa 1000 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche sowie die Notwendigkeit, bestehende Räumlichkeiten neu zu organisieren.
js Weidenau. Eng geworden ist es in der Jung-Stilling-Schule am Weidenauer Stockweg. Nicht nur, dass die Schülerzahlen in den vergangenen fünf Jahren um gut 9 Prozent angestiegen sind (derzeit sind es 220 Kinder) – auch die pädagogischen Herausforderungen und das Betreuungsangebot sind gewachsen. Seit zwei Jahren läuft die Umwandlung zu einer offenen Ganztagsschule (OGS), Inklusion von Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, Integration von zugewanderten Jungen und Mädchen ohne Sprachkenntnisse sowie Barrierefreiheit sind die Themen der Zeit. Unterm Strich ergibt sich daraus ein Raumbedarf von etwa 1000 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche sowie die Notwendigkeit, bestehende Räumlichkeiten neu zu organisieren. Ab den Sommerferien des kommenden Jahres soll dieser Wunsch realisiert werden.
Positive Reaktionen Neugestaltung
Im Siegener Bauausschuss stellte Architekt Stephan Almasi jetzt das Entwurfskonzept zur Erweiterung und Sanierung der Stilling-Schule vor, das in der vergangenen Woche bereits im städtischen Gestaltungsbeirat auf Zustimmung gestoßen war. „Selten wurde dort ein Projekt so positiv bewertet wie dieses“, bestätigte Stadtbaurat Henrik Schumann. Abschnittsweise soll die Schule, die in einem ehemaligen Hauptschulgebäude untergebracht ist, dem Bedarf entsprechend aus- und angebaut werden. In einem ersten Abschnitt soll ein dreigeschossiger Neubau im 90-Grad-Winkel an den Klassenflügel 2 angebaut werden. Mit einem neuen Aufzug sollen alle Ebenen barrierefrei erreichbar sein. Untergebracht werden hier der OGS-Bereich mit Mensa sowie Unterrichtsräume. Baustart dieses Abschnitts: Sommer 2021.
Zusätzliches Geschoss
In einem zweiten Bauabschnitt wird das Satteldach des die beiden Klassenflügel verbindenden Baus abgebrochen, sodass dort ein weiteres Geschoss aufgestockt werden kann. Zudem soll ein Brückenbauwerk zum Neubau über den Schulhof gesetzt werden, in dem weitere Unterrichts- und Verwaltungsräume untergebracht werden. Damit es darunter nicht zu dunkel wird und kein Angstraum entsteht, setzen die Planer auf weiß lackiertes Akustikmaterial und Beleuchtung.
Schulhof mit "Theatron"
In der Folge sollen nicht nur die bestehenden Räume saniert werden – auch die Gestaltung des Außengeländes steht an. Der Schulhof, der momentan deutlich unter dem Erdgeschoss liegt und nur über eine Treppe erreicht werden kann, wird in großen Teilen angehoben. Das Architekturbüro hat als Clou ein „Theatron“ zum neuen zentralen Element des Schulhofs gemacht – mit halbrund angelegten Sitzstufen. Zwischen dem oberen und unteren Schulhof soll ein „grünes Klassenzimmer“ für Freiluftunterricht entstehen. Auch eine zusätzliche Feuerwehrzufahrt ist im Planentwurf verankert, zudem besteht eine Option auf eine spätere Erweiterung.
Der Anbau soll in Holzständerbauweise errichtet werden – das hat laut Almasi den Vorteil, dass viele Bauelemente vorgefertigt werden können, sodass die Bauzeiten verkürzt werden können. Die entstehenden Flachdächer sollen begrünt werden. Derzeit wird noch am Brandschutzkonzept gefeilt, in Kürze soll der Bauantrag eingereicht werden.
Digitalisierung und Belüftung
Auch zwei in der Corona-Zeit in den Vordergrund getretene Aspekte spielen bei diesem Bauprojekt wichtige Rollen – die Digitalisierung und die Belüftung. Die nötige Verkabelung soll hinter Vorwandinstallationen erfolgen. Auch nachträgliche Nachrüstung sei möglich, erklärte Almasi. „Technische Standards sind schließlich sehr kurzlebig.“
Bei der Belüftung prüfen die Architekten derzeit dezentrale Systeme mit vielen kleinen Ventilatoren, die beispielsweise in kommunalen Schulen in Süddeutschland bereits erfolgreich eingesetzt werden. Nach so etwas dürften sich so manche Lehrer und Schüler sehnen, die dieser Tage bei frostigen Temperaturen, Wind und Wetter permanent die Fenster öffnen und Durchzug herstellen müssen.
Autor:Jan Schäfer (Redakteur) aus Siegen |
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