Minarett: Nett oder njet?
sz Geisweid. Der „Runde Tisch der Religionen in Siegen“ lädt ein zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Zusammenleben von Christen und Muslimen am Dienstag, 18. Mai, um 19.30 Uhr in die Selimiye-Mosche in Geisweid. Unter dem Titel „Das Minarett in der Stadt – Bedrohung oder Chance?“ diskutieren Vertreter von Staat und Politik, muslimischer Moschee-Gemeinden und christlicher Kirchen über Herausforderungen und Chancen des gemeinsamen Lebens von Christen und Muslimen in der deutschen Gesellschaft.
Thomas Kufen, Integrationsbeauftragter des Landes Nordrhein-Westfalen, wird den Abend mit einem Vortrag unter dem Thema „Miteinander, nicht nebeneinander – Perspektiven für ein Zusammenleben von Christen und Muslimen“ eröffnen. Anschließend ist eine Podiumsrunde vorgesehen, an der neben Thomas Kufen Mehmet Soyhun vom Moschee-Dachverband DITIB in Köln und Michael Groß, Gründer und Geschäftsführer des Vereins für soziale Arbeit und Kultur Südwestfalen, teilnehmen werden. Daneben diskutieren Pfarrerin Annegret Mayr, Islambeauftragte des ev. Kirchenkreises Siegen und Mitglied des Runden Tisch der Religionen, sowie Dr. Eberhard Winterhager, ehemaliger Chefredakteur der Siegener Zeitung bei der Diskussion, mit. Das Gespräch wird moderiert von Hendrik Denker, Islamwissenschaftler aus Siegen.
Hintergrund für die Veranstaltung ist das „Minarett-Verbot“ in der Schweiz, das im Herbst 2009 durch eine Volksabstimmung entschieden wurde. Daran schloss sich auch in Deutschland eine Diskussion darüber an, ob und in welcher Form Moscheen in die deutsche Landschaft passen.
Aber nicht nur beim Thema Moscheebau gibt es Reibungspunkte: Die Einführung von islamischen Religionsunterricht als Regelfach an öffentlichen Schulen, die Ausbildung von Imamen an hiesigen Universitäten oder der Gründung türkisch-sprachiger Gymnasien stehen als Forderungen im Raum und werden teilweise bereits umgesetzt. Wie rechtliche Grundlagen zu diesen und anderen Fragen aussehen, welche Wünsche sowohl Muslime als auch die christliche Mehrheitsbevölkerung aneinander haben oder ob Burkas (Vollverschleierung für Frauen) in der deutschen Öffentlichkeit erlaubt sein sollen, darum soll es bei der Podiumsdiskussion gehen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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