Misere um ausfallende VWS-Busse

- Die seit 20. Februar massiv auftretenden Ausfälle im Bus-Linienverkehr haben die Wern-Gruppe in die Kritik gebracht. Unternehmenschef Klaus-Dieter Wern (Foto) nahm zwar an der Verbandsversammlung teil, die Auskünfte erteilte einzig sein Betriebsleiter Gerhard Bettermann. Archivfoto: Michael Roth
- hochgeladen von Archiv-Artikel Siegener Zeitung
mir - Seit sechs Wochen fallen in und um Siegen reihenweise Linienbusse der Wern-Gruppe aus. Alles wegen Krankheitsfällen, sagt das Unternehmen. Mittwochabend befasste sich der Zweckverband Personennahverkehr mit dem Dilemma. Gerhard Bettermann, Leiter Betrieb und Technik bei den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd (VWS), machte der Politik keine allzu große Hoffnung auf schnelle Besserung der momentan schlechten Lage: „37 kranke Fahrer bei den VWS hatten wir gestern [am Dienstag, die Red.]. Die Situation lässt sich nicht in zwei Monaten beheben. Geeignetes Personal zu finden, das ist das Problem.“ Ein Eingeständnis der besonderen Art.
Weitere Fakten zeigten auf, wo in den Unternehmen der Wern-Gruppe der Schuh drückt. Laut Bettermann stehen in der Firmengruppe rund 190 Fahrer zur Verfügung. 161 Umläufe seien werktäglich zu bedienen, 317 Busse seien im Bestand. Zwischen 2014 und 2017 habe der Krankenstand im Schnitt bei 6,3 Prozent gelegen.
In der Vergangenheit habe sich das System bewährt, verstärkt Fahrten von Auftragsunternehmen durchführen zu lassen. Im September und im Dezember 2018 hätten potenzielle Partner aber zugesagte Übernahmen mit 24 Bussen wieder abgesagt, allein zehn von BRS (Busverkehr Ruhr-Sieg). Es kommt noch schlimmer: Zum 1. Mai 2019 werden weitere fünf Umläufe von Auftragsfirmen gestoppt. Begründung: Es stehen dafür keine Fahrer zur Verfügung. Heißt: Die Lage wird sich verschlimmern, weil die Wern-Gruppe die Ausfälle übernehmen und irgendwie kompensieren muss – aber wahrscheinlich nicht kann.
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Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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