Mountainbiker planen Flowtrail

- Nicht alle Jäger und Waldgenossenschaftler sind total begeistert, wenn Mountainbiker in Massen und unkontrolliert durch die Wälder kurven. Dem Problem will der MTB Siegerland jetzt mit einer eigens angelegten Strecke, einem „Flowtrail“, auf dem Siegener Fischbacherberg begegnen. Archivfoto: Daniel Montanus
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mir Flowtrails“ auf dem Fischbacherberg vor. Eine fünf Kilometer lange Fahrstrecke im städtischen Forst hat sich der 2015 gegründete Verein ausgeschaut, beginnend im Anschluss an das Terrain der Hoppmann-Stiftung, also hinter den früheren Belgier-Schießbahnen. Die 66 Aktiven, von ganz jung bis kurz vor dem Rentenalter, wollen dort parallel zu den Wanderwegen eine wellige Strecke mit Kurven und mäßigem Gefälle bis ins Tal mit der Endstation an der Johanna-Ruß-Schule in der Numbach anlegen.
Marco Butz stellte am Mittwoch gemeinsam mit Christian Schmidt im Umweltausschuss die Pläne des MTB Siegerland für die Errichtung eines „Landschafts- und Wildschutzzonen will man umkurven. Dazu Christian Schmidt: „Gefahren wird nur von Mitte April bis Oktober. Wegen der Schonzeiten beim Wild. Und bei Dauerregen bleibt die Strecke geschlossen.“ Der zu befahrende Pfad soll bis zu einem Meter breit werden. Kurven sind möglich, alles soll mit naturnahen Materialien hergestellt werden. Für Einsteiger und Fortgeschrittene geeignet, einzelne Abschnitte sollen entsprechend gekennzeichnet werden.
Schmidt und Butz sicherten dem Ausschuss zu, dass alles „naturbelassen“ bleibt. Also keine großformatigen Holzbauten mitten im Wald, um den Kick beim Mountainbiken noch zu erhöhen. Wurzeln wollen die Vereinsaktiven entweder mit Erde abdecken oder die Strecke drumherum führen. Auch sonstige Hindernisse werden umfahren. Schmidt: „An Kreuzungen haben Fußgänger Vorrang.“ Einmal pro Woche soll ein Streckenbeauftragter die Route kontrollieren. „Stichprobenartig werden wir Kontrollen durchführen. Wenn jemand in der Schonzeit fährt, wird er freundlich angemahnt.“
Ja, der Klub plant sogar eine Zertifizierung seines Flowtrails. Ein Handvoll etablierter Strecken gibt es bundesweit schon. In Bad Endbach zum Beispiel. Winterberg gilt ebenfalls als Anlaufpunkt für engagierte Mountainbiker.
Immer wieder nannten die beiden MTB-Sprecher ein durchschlagendes Argument für ihre Aktion: „Es gibt Probleme mit wilden Bauten. Dem wollen wir entgegenwirken und die Fahrer auf unsere Strecke holen.“ Im Sektor Oberschelden/Gosenbach hinüber in den Giebelwald im Kreis Altenkirchen waren vor Jahren schon illegal angelegte Trails aufgespürt und demontiert worden.
Die städtische Grünflächenabteilung ist beratend mit von der Partie. Mögliche Kosten für Baumpflege oder ähnliche Dinge übernimmt der Verein. Eine Haftpflichtversicherung des Klubs soll mögliche Schäden abfedern. Der Ausschuss war fast durchweg sehr angetan von den Plänen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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