Musikalische Predigt

- Seit 30 Jahren bieten Bach-Chor und -Orchester unter der Leitung von Ulrich Stötzel in der Siegener Martinikirche Kantatengottesdienste an. Foto: Bach-Chor
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sz Siegen. Die Kantatengottesdienste in der Siegener Martinikirche gibt es seit 30 Jahren. Mit der Einrichtung der hauptamtlichen A-Kirchenmusiker-Stelle an dieser Kirche fasste Ulrich Stötzel, der „neue“ Kantor, sofort den Entschluss, seinen langjährigen kirchenmusikalischen Traum zu verwirklichen: die Etablierung regelmäßig stattfindender Kantatengottesdienste, hauptsächlich mit Aufführungen der Werke Johann Sebastian Bachs.
Grundvoraussetzung war das Vorhandensein eines (Bach-Chor-)eigenen Orchesters. Da die Kantaten oftmals hohe Ansprüche auch an die Instrumentalisten stellen, war es nötig, eine entsprechende Zahl professioneller Musiker einzubinden. So musiziert mittlerweile das Orchester seit vielen Jahren in einer idealen Mischung aus Profis und Amateuren – zu beidseitiger Freude.
Für den idealistischen Einsatz der Sänger und Musiker, ohne den ein solch umfangreiches Projekt nicht durchführ- und finanzierbar wäre, sind Ulrich Stötzel und die Martinikirchengemeinde sehr dankbar. Immerhin wurden in den 30 Jahren in ca. 180 Aufführungen nahezu sämtliche chorrelevanten Kantaten des Thomaskantors dargeboten, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Ulrich Stötzel ist es ein Herzensanliegen, dass Bachs Musik nicht nur als den Gottesdienst verschönerndes Kulturgut, sondern als musikalische Predigt verstanden wird. Daher ist die Werkeinführung eine halbe Stunde vor Gottesdienstbeginn ein fester Bestandteil der in der Regel sechsmal im Jahr stattfindenden Kantatengottesdienste.
Am Sonntag, 28. Februar, um 10 Uhr, soll nun im ersten Kantatengottesdienst 2010 die Kantate BWV 144 „Nimm, was dein ist, und gehe hin“ interpretiert werden. In höchst differenzierter Weise vertonte Johann Sebastian Bach in diesem Werk das Gleichnis Jesu von den Arbeitern im Weinberg.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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