NAMM-Show statt Musikmesse

- Der Auer Musikinstrumentehersteller Sonor konzentriert sich auf die NAMM-Show in Anaheim und verzichtet statt dessen auf die Frankfurter Musikmesse in Frankfurt Anfang April. Archivfoto: Martin Völkel
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Es sieht danach aus, dass die einst unumstrittene Nummer eins deutlich an Bedeutung und Strahlkraft eingebüßt hat. Die Frankfurter Musikmesse, vor Jahren zweifelsfrei die wichtigste Messe der Welt, hat an Boden gegenüber der NAMM-Show in Anaheim (Kalifornien) eingebüßt. Dies ist ein entscheidender Grund dafür, dass der Auer Musikinstrumentehersteller Sonor seine Neuheiten für 2019 vom 24. bis 27. Januar in Anaheim präsentieren wird – und wie in den Vorjahren auf die Frankfurter Musikmesse verzichtet.„Anaheim hat Frankfurt etwas den Rang abgelaufen, wir sehen das ähnlich wie einige Mitbewerber von uns und stellen uns deshalb in Anaheim stark auf“, erklärte Rainer Dreisbach, Kaufmännischer Leiter bei Sonor, im Gespräch mit der Siegener Zeitung. In Kalifornien werde man sich schwerpunktmäßig auf die Bereiche Schlagzeug und Percussion konzentrieren. Das bedeutete nicht, dass sich Sonor für immer vom „Heimspiel“ in Frankfurt verabschieden werde, zumal man dort in der Vergangenheit sehr viel investiert habe. „Aber wir warten auf ein neues Konzept in Frankfurt. Wenn das Komplettpaket wieder stimmt, lässt sich über alles reden.“
Parallel zu allen weltweiten Marketing- und Verkaufsbemühungen treibt Sonor die im Oktober öffentlich gemachten Pläne zur Umstrukturierung voran. Bekanntermaßen sollen die Marketing- und Verkaufsabteilungen der zur Matt. Hohner GmbH gehörenden Marken Sonor und Hohner am Standort Trossingen in Baden-Württemberg bis zum 1. Januar 2021 zusammengeführt werden (siehe auch Extrakasten auf dieser Seite). Man befinde sich in einem laufenden Prozess, so Rainer Dreisbach, das funktioniere nur mit in seiner engen Kommunikation. „Das ist ein umfangreiches Projekt, das eine gewisse Planung erfordert.“
Entscheidend sei, dass in dieser Phase des Umbruchs keine Nachteile für Kunden und Geschäftspartner entstehen dürften. In Aue habe man zwar schon deutlich Kapazitäten abgebaut, sei aber nach wie vor zu 100 Prozent für die Kunden vor Ort. Rainer Dreisbach:
„Bis wir die Zusammenführung realisiert haben, sind wir in Aue weiterhin voll handlungsfähig. Wenn ein Kunde bei uns anruft, kann er selbstverständlich seinen Auftrag platzieren.“ Klar sei aber auch, dass man über jeden Monat froh sei, in dem man den Prozess eher abschließen könne – zumal das Zeitfenster ja großzügig geöffnet sei.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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