Neue Schlangenart im Kreisgebiet

- Diese Barrenringelnatter posierte vor über 30 Jahren in Wilgersdorf vor der Kamera. Charakteristisch sind die Flecken am gesamten Körper, die sie von der Ost-Ringelnatter unterscheidet. Nach der aktuellen Benennung dieser bis 160 Zentimeter langen Schlangen als eigene Art müssen nun die Roten Listen geändert werden. Foto: Dirk Manderbach
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Das Erlebnis war einmalig. Wer Anfang der 1980er-Jahre an einer Stelle eines bewaldeten Hanges nahe einem Wilgersdorfer Bachtälchen still auf dem Boden liegen blieb, der konnte ein faszinierendes Naturschauspiel erleben. Aus Erdspalten und Mauselöchern glitten mehr als ein Dutzend eifrig züngelnder Ringelnattern ans Tageslicht, schlängelten sich über den Waldboden.Dann passierte etwas Besonderes: Einige der Reptilien erhoben zuerst ihren Kopf, dann ihren Vorderleib und kletterten schließlich elegant in die Zweige der jungen Fichten, um dort ein Sonnenbad zu nehmen.
Noch heute kann man solche Schlangen mit der Barren-Zeichnung im Kreisgebiet beobachten. Neu ist jedoch, dass es sich bei den Tieren zoologisch nicht mehr „nur“ um eine Unterart der Ringelnatter handelt, sondern um eine eigene Art. Wissenschaftlich ausgedrückt: Aus der Unterart
wurde die Art . Den neuen Namen hat die Schlange den Biologen der „Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden“ zu verdanken.In einer von Professor Dr. Uwe Fritz geleiteten internationalen Studie untersuchte die Doktorandin Carolin Kindler das Erbgut von 1600 Ringelnattern. Carolin Kindler: „Da wir die Barrenringelnatter nun als neue Art eingestuft haben, müssen auf jeden Fall die Roten Listen geändert werden, und ich gehe davon aus, dass das auch für die FFH-Richtlinien gilt.“ Und das könnte für Bauprojekte in der Region relevant werden.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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