Betreiber zufrieden mit Windpark Knippen
Positives Fazit der ersten Monate

- Der Windpark auf dem Knippen in Büschergrund sorgte für mächtig Wirbel. Zuletzt ist es ruhig geworden um die drei Anlagen, jetzt zieht der CPC Germania ein positives Fazit für die ersten Monate seit der Inbetriebnahme.
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sz/cs Büschergrund. Seit etwas über einem Jahr drehen sich inzwischen die drei Anlagen des umstrittenen Windparks Knippen. Vor der Inbetriebnahme im Juli 2018 sorgte der Bau der drei Turbinen wochenlang für Schlagzeilen – die SZ berichtete mehrfach darüber, dass der Investor etwa einen vom Kreis Siegen-Wittgenstein verhängten Baustop ignorierte. Jetzt zieht der Betreiber, das Unternehmen CPC Germania, ein positives Fazit der ersten Monate.
16,7 Mill. Kilowattstunden grüner Strom
Insgesamt seien bisher rund 16,7 Mill. Kilowattstunden grüner Strom erzeugt worden. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 2400 Kilowattstunden pro Jahr (für einen Zwei-Personen-Haushalt) reiche die erzeugte Menge für über 7000 Haushalte und somit für 14 000 Personen: „Dies entspricht etwa zwei Drittel der Bevölkerung der Stadt Freudenberg“, rechnet das Unternehmen in einer Pressemeldung vor. Die Produktion werde in den kommenden Jahren steigen, da in den ersten Monaten noch verschiedene Testläufe und Sicherheitsprüfungen durchgeführt worden seien: „Ziel ist es, mit den drei Windkraftanlagen die komplette Bevölkerung der Stadt Freudenberg theoretisch mit grünem und sauberem Strom zu beliefern.“
Keine Laufzeitüberschreitungen festgestellt
Zur Erinnerung: Im Juli 2018 kritisierte die Naturschutzinitiative (NI) Kreis und Betreiber scharf und bemängelte Laufzeitüberschreitungen. Der Vorwurf: Die Abschaltzeiten zum Schutz von Fledermäusen würden nicht eingehalten. Seinerzeit teilte das Kreishaus auf SZ-Anfrage mit, dass man ein technisches Protokoll angefordert habe und diese Vorwürfe nun prüfen werde. „Selbstverständlich“ habe man die relevanten Messdaten herausgegeben, stellt CPC Germania jetzt fest: „Hier ist es erwartungsgemäß zu keinerlei Beanstandungen gekommen.“ Diese Angaben bestätigte die Kreisverwaltung am Montag auf SZ-Nachfrage. Oft werde vergessen, so CPC Germania, dass die vorgeschriebenen Abschaltzeiten nicht pauschal anzusetzen seien, sondern durch verschiedene Faktoren beeinflusst würden. „Ist es zum Beispiel stark windig oder kalt, fliegen Fledermäuse nicht und somit dürfen die Anlagen weiterlaufen“, so das Unternehmen mit Sitz in Rheine weiter. Und: Aufgrund der klagebedingten Verzögerung des Projektes hätten die Arbeiten zur Wiederaufforstung nicht wie geplant durchgeführt werden können. Inzwischen habe der Grundstückseigentümer aber die vom Betreiber finanzierte Wiederaufforstung erfolgreich umgesetzt.Die Büschergrunder Waldgenossen freuen sich indes über die Pachteinnahmen, da durch die Borkenkäferplage Einnahmen aus dem Holzeinschlag in den kommenden Jahren wegfielen. Wichtig für Waldbesitzer sei es, sich breit aufzustellen.
Autor:Christian Schwermer (Redakteur) aus Siegen |
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