Rätsel um einen bulgarischen Pkw

- Seit Tagen steht dieser Kombi mit bulgarischem Kennzeichen vor der Müsser Schützenhalle. Die beiden Insassen befinden sich offenbar auf der Suche nach einem Hund, der für teures Geld verkauft werden sollte. Foto: Martin Völkel
- hochgeladen von Archiv-Artikel Siegener Zeitung
vö - Ende vergangener Woche häuften sich die Anrufe besorgter Bürger aus dem Bereich Aue/Wingeshausen bei der Polizei: Im Bereich der Müsser Schützenhalle im Steinsbachtal tauchte wiederholt ein silber-farbener Kombi mit bulgarischem Kennzeichen auf, dessen Insassen – ein Mann und eine Frau – sich nach Darstellung von Zeugen äußerst merkwürdig verhielten.
Die Anrufer hatten demnach beobachtet, wie das Paar den Wald zwischen Schützenhalle Müsse und Reitanlage Wingeshausen offenbar systematisch absuchte – auch nachts mit Hilfe von Taschenlampen. Beide sollen auch auf mehreren Grundstücken in der Müsse gesehen worden sein, zu sehr ungewöhnlichen Zeiten, wie es hieß. Die beiden Personen übernachteten im Auto vor der Schützenhalle, „im Inneren des Wagens sieht es so aus, als ob die komplett im Auto leben“, sagte ein Informant. Wie die Siegener Zeitung erfuhr, soll das Paar von der Bad Berleburger Polizei überprüft worden sein, wobei die Bulgaren ordnungsgemäße Papiere vorzeigen konnten. Dafür erhielt die SZ auch eine Bestätigung aus der Bad Berleburger Wache: „Die Überprüfung hat nach Hinweisen aus der Bevölkerung stattgefunden.“
Des Rätsels Lösung? Nach SZ-Informationen sollen sich die Bulgaren auf der Suche nach einem teuren Hund befinden. Recherchen ergaben, dass das Tier demnach für eine vierstellige Summe an einen Interessenten in Dotzlar verkauft werden sollte – der Hund lief allerdings weg, bevor es zum Besitzerwechsel kommen konnte. Und die beiden Bulgaren vermuten den Hund offenbar in der Nähe der Müsser Schützenhalle. Hinweise von Zeugen, die das Tier an unterschiedlichen Standorten gesehen haben wollen, erwiesen sich bislang aber nicht als Volltreffer.
Während die Polizei bei den im Fahrzeug campierenden Bulgaren offenbar keine Gefahr für die Bevölkerung sieht, sollen die Beamten nach SZ-Informationen aber verstärkt ein Auge auf einen Wagen mit Kölner Kennzeichen geworden haben, der ebenfalls in der Vorwoche mehrfach im Bereich Aue/Wingeshausen aufgefallen war. Die Insassen sollen sich im langsamen Vorbeifahren schon recht auffällig Wohnhäuser und Grundstücke angesehen haben – möglicherweise um nach Diebesgut Ausschau zu halten oder zu prüfen, wo und wann jemand zu Hause sein könnte und wann nicht. Einbruchsdelikte werden zumeist von langer Hand systematisch vorbereitet.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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