Regionales Schmerzzentrum wurde ins Leben gerufen
Aufgabe: Weiterbildung und Konferenzen organisieren
Rö Siegen. Fast jeder kennt mittlerweile jemanden aus näheren Umgebung, sei es innerhalb der Familie, des Freundeskreises oder am Arbeitsplatz, der sich schon seit langem mit chronischen Schmerzen herumplagt und der bisher oft vergeblich reihenweise verschiedene Arztpraxen aufgesucht hat. Um dem gegenzusteuern, hat Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zusammen mit Ärzten und sonstigen betroffenen Verbänden bereits im vergangenen Jahr neben einer Stärkung der Palliativmedizin eine Stärkung der Behandlung von Schmerzpatienten insgesamt angemahnt. Sicherlich zu Recht, denn Schätzungen besagen, dass derzeit ca. 10 bis 15 Mill. Bundesbürger unter chronischen Schmerzen leiden.
Wenn solch ein Problem auftritt, lautet immer die erste Frage: zu welchem Arzt? In den meisten Fällen ist der Hausarzt der erste Adressat, in schwerwiegenden Fällen sind es die Krankenhäuser. Doch damit Haus- und Klinikärzte kompetente Hilfestellung leisten können – also die betroffenen Patienten, wenn nötig, zu entsprechenden Fachärzten weiterleiten –, müssen sie selbst in Sachen Schmerzdiagnostik kompetent sein. Eine Erkenntnis, die sowohl bei Allgemeinmedizinern als auch bei Fachärzten unterschiedlicher Spezialgebiete im heimischen Raum schon vor etlichen Jahren die Entscheidung reifen ließ, dass persönliche Weiterbildung in Sachen Schmerzdiagnostik und -therapie eine wichtige Voraussetzung für die Vernetzung der behandelnenden Ärzte untereinander sein könnte.
Daraus resultierte die Gründung des Interdisziplinären Schmerzforums Siegen (ISS) im Jahr 2000 – eine regionale medizinische Erfolgsgeschichte zum Wohl der betroffenen Patienten. Denn das Schmerzforum Siegen bildet seitdem einen festen Bestandteil der zertifizierten ärztlichen Fortbildung im Bereich Schmerztherapie/Palliativmedizin.
Doch dabei wollten es die heimischen Mediziner nicht bewenden lassen. In Anbetracht der prekärer werdenden Situation im Gesundheitswesen insgesamt hielten sie es für angezeigt, dass sich auch das Interdisziplinäre Schmerzforum Siegen unter das Dach der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie e.V. stellt, so Dr. med. Regina Mansfeld-Nies im Haus der Siegerländer Wirtschaft in einem Pressegespräch anlässlich der dortigen Gründungsveranstaltung »Regionales Schmerzzentrum DGS-Siegen«. Die Gründung erfolgte im Beisein von Dr. Thomas Nolte, Leiter des Schmerz- und Palliativzentrums Wiesbaden und Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS). Er hielt auch den Hauptvortrag unter der Überschrift »Palliativversorgung im Wandel der Zeit – Realität heute – Modelle für morgen«.
Die »Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie« unterhält derzeit über ganz Deutschland verteilt mehr als 100 regionale Vertretungen, so genannte »Regionale Schmerzzentren«. Aufgabe dieser Zentren ist es, schmerztherapeutische Weiterbildungen und fallorientierte Schmerzkonferenzen in der Region anzubieten. Um auch hier im Kreis Siegen-Wittgenstein die Möglichkeiten schmerztherapeutischer/palliativmedizinischer Fortbildungen vorhalten zu können, haben Dr. Regina Mansfeld-Nies und Dr. Gottfried Schneider die Zulassung zur Eröffnung und Leitung eines solchen regionalen Zentrums, des »Regionalen Schmerzzentrum DGS-Siegen«, von der DGS erhalten.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.