Schwere Anklage gegen Bankräuber

- Bilder von der Pressekonferenz zur Anklageerhebung wegen schwerer räuberischer Erpressung und erpresserischen Menschenraubs in mehreren Fällen gegen einen 45-Jährigen aus Birkelbach. Foto: tika
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Sein erste Tat soll der Mann im Oktober 2002 in Gießen, seine letzte im Januar 2018 in Diemelsee-Adorf verübt haben. Dazwischen sollen 18 weitere Überfalle in Hessen, NRW und Rheinland-Pfalz gelegen haben, mit denen er insgesamt 402.277 Euro erbeutet haben soll. Bei seinen Taten, so Oberstaatsanwalt Alexander Badle, soll er echt aussehende Spielzeugpistolen, Waffenattrappen und eine Softairpistole verwendet haben und äußert akribisch vorgegangen sein. So habe er es gezielt auf ländlich gelegene Banken abgesehen - mit mindestens 10 Kilometer Abstand zur nächsten Polizeiwache.
Aus seinen Überfällen resultierte nicht nur die Beute, sondern auch eine große Zahl an Opfern. Einige der rund 100 Personen sollen posttraumatische Belastungsstörungen erlitten haben, viele befanden sich in psychologischer Behandlung und leiden noch immer unter den Folgen der Überfälle. Drei Personen konnten ihren Job nicht mehr weiter ausüben, eine weitere verlor nach einem Jahr Krankheit ihre Stelle und ein Opfer musste gar in Frührente gehen.
Während der knapp 15 Jahre seiner verbrecherischen Tätigkeit soll der Mann nie einer legalen Arbeit nachgegangen sein, sondern lediglich von der Beute gelebt haben. Sein Jurastudium brach er nach zwölf Semestern ab, vor seiner Familie spielte er den Arbeitnehmer in der Rechtsabteilung eines großen Automobilkonzerns.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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