Überraschung in der Siegerlandhalle (Update)
Sensation: SPD kürt Luiza Licina-Bode zur Bundestagskandidatin

- Blumen gab es für die Siegerin vom stellv. Unterbezirksvorsitzenden Hannes Gieseler. Er rief die Partei in der Siegerlandhalle auf, die Kandidatin geschlossen im Wahlkampf zu unterstützen.
- Foto: ihm
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ihm Siegen. Luiza Licina-Bode war einen kurzen Moment sprachlos, aber dann dankte sie den Delegierten mit erfrischender Fröhlichkeit und versprach einen engagierten Wahlkampf. Schon im ersten Wahlgang wurde sie am Freitagabend zur Bundestagskandidatin der SPD im Wahlkreis 148 gewählt. Und das gegen zwei in der Partei seit Jahrzehnten etablierte Gegenkandidaten: Karl-Ludwig Völkel aus Erndtebrück und Peter Müller aus Buschhütten.
Luiza Licina-Bode holt die absolute Mehrheit und wird SPD-Bundestagskandidatin
Die 48-jährige Volljuristin schaffte aus dem Stand die absolute Mehrheit der Delegiertenstimmen. 44 votierten für sie, 33 Stimmen bekam Karl-Ludwig Völkel, nur sechs Delegierte wählten Peter Müller.
Luiza Licina-Bode ist seit 2005 in der SPD, aber der Partei „eigentlich schon seit Schulzeiten verbunden“, wie sie in ihrer Vorstellung sagte. Als Mitglied des Hauptpersonalrats im Bundesinnenministerium liegen ihr Arbeitnehmerthemen besonders am Herzen. Expertin ist sie auch für Fragen der Migration, denn fünf Jahre lang hat sie im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über Asylverfahren entschieden.
„Ich war immer ein politischer Mensch, aber ich kann auch farbenblind sein, wenn es um die Sache geht“, sagte sie vor der Delegiertenkonferenz. Politik gemacht hat sie schon im Bad Laaspher Rat, aber die traditionelle „Ochsentour“ in der Partei hat sie nicht absolviert. „Ich bin ja quasi ein Neuling“, gab sie entwaffnend offen zu.
"Ich bin auf keinen Fall eine Quotenfrau!"
Was alles auf sie zukommt als Bundestagskandidatin, konnte sie am Freitagabend noch gar nicht übersehen. Wie wird sie den Wahlkampf angehen? „Da werde ich mir sicher Urlaub nehmen, vielleicht mich auch freistellen lassen. Sonst ist das ja gar nicht zu schaffen.“ Während sie sonst zwischen Berlin, Nürnberg und Bad Laasphe pendelt, arbeitet sie wegen Corona seit Monaten im Homeoffice. Dass sie im Wahlkreis Präsenz zeigen muss, gab ihr als einer der ersten Gratulanten gleich Willi Brase, einstiger Bundestagsabgeordneter der SPD, mit auf den Weg: „Nicht nur in Berlin sein, sondern auch hier!“ Das wird auch Tochter Amelie (10) gerne hören. An ihrem Siegeswillen ließ die frisch Gekürte im SZ-Gespräch direkt nach der Wahl keinen Zweifel. Kann sie als Frau womöglich mit einem guten Listenplatz rechnen? „Das kann sein, aber ich bin auf keinen Fall eine Quotenfrau!“, sagte sie angriffslustig. „Ich will den Wahlkreis gewinnen, das ist doch klar!“
Autor:Irene Hermann-Sobotka (Redakteurin) aus Siegen |
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