Kommunaler Klimaschutz
Siegen verfehlt das Klimaziel

- Die Luft ist rein? Statistisch gesehen nicht: Mit Emissionen von 11,36 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf liegt Siegen über dem Bundesschnitt.
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js Siegen. Deutschland verfehlt sein Ziel bei der CO2-Verminderung, wurde dieser Tage vermeldet. Und auch heruntergebrochen auf die Stadt Siegen liegen die Werte noch längst nicht im grünen Bereich. Mit Emissionen von 11,36 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf im Jahr 2019 liegt Siegen über dem Bundesschnitt von 8,88 Tonnen. Das geht aus der Treibhausgasbilanz hervor, die die Siegener Verwaltung jetzt dem Umweltausschuss vorgelegt hat. "Der Rückgang der Emissionen in Siegen von 1990 bis 2019 beträgt 30,2 Prozent", heißt es darin. Die Bilanz zeige also, dass die Treibhausgasemissionen sinken. "Der lokale Endenergiebedarf ist jedoch nicht wesentlich reduziert worden", berichtete Erik Berge von der Stabsstelle Klimaschutz. "Im Verkehrsbereich gibt es sogar einen Zuwachs.
js Siegen. Deutschland verfehlt sein Ziel bei der CO2-Verminderung, wurde dieser Tage vermeldet. Und auch heruntergebrochen auf die Stadt Siegen liegen die Werte noch längst nicht im grünen Bereich. Mit Emissionen von 11,36 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf im Jahr 2019 liegt Siegen über dem Bundesschnitt von 8,88 Tonnen. Das geht aus der Treibhausgasbilanz hervor, die die Siegener Verwaltung jetzt dem Umweltausschuss vorgelegt hat. "Der Rückgang der Emissionen in Siegen von 1990 bis 2019 beträgt 30,2 Prozent", heißt es darin. Die Bilanz zeige also, dass die Treibhausgasemissionen sinken. "Der lokale Endenergiebedarf ist jedoch nicht wesentlich reduziert worden", berichtete Erik Berge von der Stabsstelle Klimaschutz. "Im Verkehrsbereich gibt es sogar einen Zuwachs."
Externe Faktoren haben großen Einfluss auf die Bilanz
Vorschläge, wie die Bilanz verbessert werden könnte, liefert die Verwaltung durchaus. Eine kommunale Wärmeplanung wäre hilfreich, Effizienzmaßnahmen in den Unternehmen, die Ansiedlung grüner Start-ups, eine "entschlossene Verkehrswende", ein weitgehend klimaneutraler Gebäudestand. Aber: Externe Faktoren wie veränderte Emissionsfaktoren und konjunkturelle Schwankungen haben großen Einfluss auf die Bilanz. Die Stadt selbst kann nur begrenzt eingreifen, da der Anteil kommunaler Einrichtungen im Jahr 2019 gerade einmal 1,14 Prozent der eingerechneten Gesamtemissionen ausmacht. "Der hohe Anteil an fossilen Energieträgern beim lokalen Energiebedarf führt nicht nur zu hohen Emissionen", erklärt Berge. Es bedeute "vor allem zu einem Verlust an regionaler Wertschöpfung durch Mittelabflüsse und unerwünschte Abhängigkeiten". Das unterstreiche die Notwendigkeit, erneuerbare Energien vor Ort stark auszubauen.
Kommunaler Klimaschutz könne funktionieren
Siegen könne seinen gerechten Beitrag zum 1,5-Grad-Ziel und zum Pariser Klimaschutzabkommen nicht mehr leisten, rechnete Lorenz van Overloop von Fridays for Future vor. Noch vor Jahresende werde Siegen sein CO2-Budget aufgebraucht haben. "Umso wichtiger muss es sein, dass jetzt gehandelt wird." Die Stabsstelle Klimaschutz müsse dringend personell aufgestockt werden. Hunderte andere Städte zeigten, dass kommunaler Klimaschutz funktionieren könne. Dafür brauche es Personal und politischen Willen.
Autor:Jan Schäfer (Redakteur) aus Siegen |
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