Sirenen werden reaktiviert

- Mancherorts dachte man, die alten Sirenen hätten ausgedient. Nun sollen sie für den Katastrophenfall in Siegen-Witttgenstein reaktiviert werden. Foto: Jan Schäfer
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db/sz
Anfang der 90er-Jahre hatten Bund und Länder beschlossen, die Bevölkerung im Katastrophenfall nicht mehr mit Sirenen, sondern via Rundfunk zu warnen. Aus dieser Entscheidung heraus entstand in der Folge ein satellitengestütztes und „Satwas“ genanntes Warnsystem. In Sekundenschnelle können damit Warnmeldungen etc. per Satellit an Medien übermittelt werden, die die Informationen dann wiederum an die Öffentlichkeit weitergeben. Doch nur wer gerade Radio, TV oder Internet nutzt, bekommt das natürlich mit. Deshalb gibt es das Katastrophenwarnsystem (Katwarn). Das soll die Bevölkerung zusätzlich mit einer SMS über das Mobiltelefon informieren. Doch wenn das Handynetz ausfällt, greift auch dieses System ins Leere.Es braucht also nach wie vor ein weiteres Warnsystem, das bei akuten Gefahrenlagen sofort aktiviert werden kann – und seine Wirkung in der Bevölkerung nicht verfehlt. So wie es das mittlerweile nicht mehr flächendeckend vorhandene Sirenen-Netz leisten konnte und könnte. Ziel von Bund und Land ist es, parallel zu „Satwas“ ein weiteres, ein modulares Warnsystem zu entwickeln und etablieren. Mit „Mowas“ sollen Verantwortliche alle vorhandenen Alarmierungs- und Warnsysteme gleichzeitig über das bestehende Satellitennetz aktivieren können. Ein Empfänger dieser Lösung ist bereits die App „NINA“. Teil des Gesamtsystems soll aber auch der klassische Alarmierungsweg werden – also das eigentlich bereits „ausrangierte“ Sirenen-Netz. Um die noch bestehende Sirenen-Infrastruktur zu ergänzen, möchte der Kreis Siegen-Wittgenstein eine mobile Sirenenanlage mit Lautsprecherfunktion anschaffen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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