Sogar Grüße von der Mosel
Eheleute Vacik feiern heute ihre eiserne Hochzeit
juwi Achenbach. Ihre Liebes- und Lebensgeschichte mussten die Vaciks in letzter Zeit ziemlich oft erzählen, und das hat seinen Grund: Die 83-jährige Johanna Vacik geb. Schneider und der 89-jährige Anton Vacik feiern heute ihre eiserne Hochzeit, blicken also auf 65 gemeinsame Ehejahre zurück. Kennengelernt haben sich die beiden bei einer Freundin der Mutter. Aus dem Oberbergischen kommend hatte der gelernte Maurer dort Quartier bezogen. Bei einem Besuch mit ihrer Mutter habe es dann »gefunkt«, erinnert sich die in Oberschelden geborene Jubilarin.
Geheiratet wurde am 24. Dezember 1937 in der Siegener Nikolaikirche. »Es war vorher kein Termin frei«, begründet Anton Vacik das besondere Datum. Groß war die Aufregung, als Pastor Theodor Noa nicht wie erwartet zur Trauung erschien, größer allerdings das Erschrecken über den Grund des Wegbleibens. Als »Halbjude« habe man ihn in der Nacht zuvor abgeholt, später tot in der Spree gefunden, eine Erinnerung, die das Paar heute noch sichtlich bewegt. Ähnlich wie Erinnerungen an den Krieg, in dem Anton Vacik bei der Luftwaffe eingesetzt war. Lieber erzählt er daher von seinem Hobby: Schon mehrere kunstvoll gedrechselte Wanduhren hat er hergestellt, auch eine Drehorgel, mit der er zeitweise in der Siegener Innenstadt unterwegs war. »Der kann alles«, merkt Johanna Vacik nicht ohne Stolz an.
Besondere Beziehungen verbindet die Vaciks mit Minheim an der Mosel. Dorthin wurden vor mehr als 50 Jahren die ersten Kontakte geknüpft. Mehrere Wochen im Jahr verbringt das Paar in dem 560 Einwohner zählenden Ort. Auch dort hat man ihres Ehrentages gedacht: Ein Paket mit Moselwein hat schon seinen Weg nach Achenbach gefunden.
Gefeiert wird im Heimathaus Achenbach, wo man als Gratulanten u.a. zwei Söhne, eine Tochter, sechs Enkel und sogar einen Urenkel empfangen kann.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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