SPD will Ganztagsbetrieb in Primarstufe forcieren
Stadt soll »kräftige Finanzspritze« nutzen
sz Siegen. »Die Vereinbarung zwischen Bund und Ländern zur investiven Förderung der Offenen Ganztagsgrundschule ist unter Dach und Fach. Unsere Stadt Siegen ist gut beraten, diese kräftige Finanzspritze auch für sich zu nutzen«, erklärten Helga Schwarz-Schumann, SPD-Mitglied des Landtages NRW (MdL), Detlef Rujanski, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und Joachim Pfeiffer, schulpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Sie tue damit etwas für ihre Kinder, aber auch für die eigene Zukunft.
Offene Ganztagsgrundschulen seien ein Eckpfeiler für die notwendige Qualitätssteigerung im deutschen Schulsystem. Viele Eltern, vor allem Alleinerziehende, seien auf eine professionelle Ganztagsbetreuung ihrer Kinder angewiesen. »Mit der Hilfe des Bundes und dem Konzept des Landes zur Offenen Ganztagsgrundschule können wir in Siegen diesem Wunsch entsprechen und zu einem Qualitätssprung in der schulischen Bildung beitragen«, bekräftigte Karl Wilhelm Kirchhöfer, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Siegen. Die SPD in Siegen wolle Motor dieser Entwicklung sein.
Von den 4 Mrd. e, die der Bund an investiven Mitteln für den Ausbau der Ganztagsbetreuung bereitstelle, fließe der größte Teil, mehr als 913 Mill. e, nach Nordrhein-Westfalen. »Unsere Stadt kann für ihr Projekt Offene Ganztagsgrundschule mit bis zu 320000 Euro je Schule an Investitionsmitteln planen«, berichtete die örtliche SPD-Landtagsabgeordnete Helga Schwarz-Schumann. Die Unterstützung des Bundes mache es möglich, dass bis 2007 zwei Drittel der Grundschulen in Siegen im Ganztagsbetrieb geführt werden könnten. »Wenn wir das Angebot wahrnehmen, können wir dafür in Siegen bis zu 4,945 Mill e Zuschuss erhalten«, berechnete der schulpolitische Sprecher der Siegener SPD, Joachim Pfeiffer.
Die Investitionsmittel seien vorgesehen für den Umbau, den Ausbau oder die Renovierung von Grundschulen zu Offenen Ganztagsgrundschulen. Möglich seien damit auch die Beschaffung von Ausstattungsgegenständen einschließlich Lehr- und Lernmitteln sowie die Gestaltung des schulischen Außengeländes. »Das ist ein optimales Angebot für die Kommunen«, bestätigten Helga Schwarz-Schumann und Karl Wilhelm Kirchhöfer übereinstimmend. Voraussetzung für die Gewährung der Bundesmittel seien ein pädagogisches Konzept, eine Bedarfsplanung und die Entscheidung der Stadt, bestehende Grundschulen zu offenen Ganztagsgrundschulen auszubauen.
Detlef Rujanski und Joachim Pfeiffer forderten die Stadt auf, unverzüglich zu handeln und mit den Planungen weiter fortzufahren. Die Gelegenheit sei jetzt günstig, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD.
Zum Hintergrund: In Siegen, wie auch in anderen Kommunen, wird derzeit über die Einführung des Ganztagsbetriebs im Primarstufenbereich diskutiert. Offen ist allerdings, ob diese Ganztagsbetreuung auch für mehr Unterricht genutzt werden kann. Dies würde auch die Frage nach weiteren Lehrkräften – und deren Finanzierung – aufwerfen. Nicht zuletzt unter diesem Kostenaspekt setzt das Projekt »Offene Ganztagsschule« auf eine Nachmittagsbetreuung, die auch von Vereinen und anderen Gruppen übernommen werden könnte. Ob das Sinn macht, gehört im Siegener Rat zurzeit zu den unbeantworteten Fragen (siehe auch gestrigen Bericht im politischen Teil der SZ und nebenstehenden Bericht).
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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