Spinne unter Leinsamen

- Alles andere als begeistert ist derzeit Helga Klapdor: Sie berichtet, dass ihr beim Öffnen dieser Leinsamenschachtel eine Spinne entgegengekommen ist. Foto: dach Diese Spinne „hält“ Helga Klapdor derzeit in ihrem Leinsamenbeutel. Foto: dach
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Samstagmorgen, Herdorf, San Fernando: Helga Klapdor ist gerade dabei, ihr Müsli zuzubereiten. Hierzu rührt die Steuerberaterin allerhand zusammen. Stets dabei: Chiasamen vermischt mit Leinsamen. Mit den Leinsamen hatte sie sich tags zuvor neu bevorratet. Im örtlichen Lebensmitteleinzelhandel hatte Helga Klapdor zu einer Packung der Fa. SchapfenMühle gegriffen. Aus Mangel an Alternativen, wie die Herdorferin berichtet: Normalerweise nehme sie unbehandelte Leinsamen, diese seien geschrotet gewesen.„Da kommt eine Spinne rausgekrabbelt“
Das tut bei der Geschichte, die sie zu erzählen hat, aber eigentlich nichts zur Sache. Denn als sie die Leinsamen unter die Chiasamen mischte, trat ihrer Schilderung nach etwas zutage, worauf sie gerne verzichtet hätte: „Da kommt da eine Spinne rausgekrabbelt.“ Ihr allererster Gedanke beim Anblick des ungebetenen Besuchs: „Iiihhh! Das kann es nicht sein.“
Veränderliche Krabbenspinne
Es handelt sich um eine Krabbenspinne, wahrscheinlich um ein weibliches Exemplar der Veränderlichen Krabbenspinne, wie ein Biologe auf Anfrage der Redaktion sagte. Sie kommt mit Ausnahme von Island in ganz Europa vor, in Deutschland in erster Linie im Süden und in der Mitte. In Norddeutschland sowie in den Mittelgebirgen ist sie eher selten zu finden. Das würde passen: Der Hersteller hat seinen Sitz in Ulm.
Freundinnen gezeigt
Wo das Tierchen herkommt, spielt für Helga Klapdor aber keine große Rolle. Sie ist schlicht und ergreifend der Meinung, dass diese Spinne nicht in diese Packung gehört. „Ich bin kein Fan von Spinnen. Wenn sie größer sind, kann es sein, dass ich auch mal schreie.“ Mit dem Exemplar, das sie mitgekauft hat, kommt sie aber mittlerweile ganz gut zurecht. Denn das hat Helga Klapdor wieder mit den Leinsamen in die Packung zurückbugsiert. Am Sonntag wurde die Krabbenspinne kurz ans Tageslicht geholt. Die Herdorferin präsentierte ihre neueste „Errungenschaft“ ihren Freundinnen. Und auch gestern durfte die Achtbeinige beim Besuch der SZ kurz an die frische Luft.
„Besonderer Produktschutz“
Eine Presseanfrage bei der Fa. SchapfenMühle brachte wenig Erhellendes: Sie habe die Anfrage an das hausinterne Qualitätsmanagement weitergeleitet, so eine Sprecherin. Die Kollegen der Abteilung würden der Sache nachgehen. Dagegen wirkt der Aufdruck auf einer der Laschen an der Kartonverpackung wie Klartext: „Der aromasichere Innenbeutel gewährleistet einen besonderen Produktschutz.“
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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