Vierte Gesamtschule in Siegen
Stadt drückt bei Prüfung auf die Tube

- Die Stadtverwaltung Siegen prüft, ob neben der Bertha-von-Suttner (Foto), der Gesamtschule Eiserfeld und der Gesamtschule Schießberg womöglich noch eine vierte Gesamtschule im Stadtgebiet Einzug erhält.
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js Siegen. Die Siegener Verwaltung soll und wird in den kommenden Monaten prüfen, welche Auswirkungen die Einrichtung einer vierten Gesamtschule im Stadtgebiet haben könnte. Der Schulausschuss sprach sich jetzt einstimmig für einen entsprechenden von CDU und SPD beantragten Prüfauftrag aus. Untersucht werden soll demnach, was eine solche zusätzliche Schule für die anderen Bildungseinrichtungen in der Krönchenstadt haben und welche Investitionen sie erforderlich machen würde.
Wie berichtet, hatte zunächst die Fraktion der FDP einen ähnlichen Antrag eingereicht. Die Liberalen wollten damit erreichen, dass noch vor der eigentlichen Diskussion um eine solche Schule Daten und Fakten aufs Tapet kommen.
js Siegen. Die Siegener Verwaltung soll und wird in den kommenden Monaten prüfen, welche Auswirkungen die Einrichtung einer vierten Gesamtschule im Stadtgebiet haben könnte. Der Schulausschuss sprach sich jetzt einstimmig für einen entsprechenden von CDU und SPD beantragten Prüfauftrag aus. Untersucht werden soll demnach, was eine solche zusätzliche Schule für die anderen Bildungseinrichtungen in der Krönchenstadt haben und welche Investitionen sie erforderlich machen würde.
Wie berichtet, hatte zunächst die Fraktion der FDP einen ähnlichen Antrag eingereicht. Die Liberalen wollten damit erreichen, dass noch vor der eigentlichen Diskussion um eine solche Schule Daten und Fakten aufs Tapet kommen. Aus ihrer Hauptsorge machten sie keinen Hehl: Sie befürchten, dass eine Gesamtschule das Aus für eines der Gymnasien bedeuten könnte. Zur Erinnerung: Die Stadt Siegen hat vier kommunale Gymnasien, hinzu kommt ein privates in Trägerschaft des Evangelischen Kirchenkreises.
Noch nicht abgestimmt
Abgestimmt wurde im Ausschuss jedoch nicht über das FDP-Papier, sondern über den später eingereichten, weitreichenderen Antrag von von Christ- und Sozialdemokraten. Diese hatten in ihrem im Dezember unterzeichneten Koalitionsvertrag eine vierte Gesamtschule zum Thema gemacht und waren von den Liberalen lediglich in ihrer Absicht vorangetrieben worden. Ihre Grundüberlegung: Jährlich werden etwa 100 Schüler von den derzeit drei städtischen Gesamtschulen abgewiesen, weil deren Kapazitäten erschöpft sind. Um dem daraus erkennbaren Elternwillen gerecht zu werden, könnte eine weitere Gesamtschule helfen. Als Entscheidungsgrundlage müsse eine ausführliche Analyse her, erklärte Joachim Pfeifer (SPD).
Schuldezernent André Schmidt versprach, bei dieser Prüfung auf die Tube zu drücken. Der Stadt selbst sei sehr daran gelegen, Klarheit zu gewinnen in dieser Frage. Er machte aber auch deutlich, dass zur Einrichtung einer Gesamtschule das Potenzial von 100 Schülern aus der eigenen Stadt vorhanden sein müsse. Unter den abgewiesenen Schülern handele es sich jedoch auch um Kinder aus Nachbarkommunen. Zu bedenken sei auch, dass eine Gesamtschule nicht ohne Weiteres in ein bestehendes anderes Schulgebäude einziehen könne, da diese Schulform einen besonders großen Raumbedarf habe. Die jüngste ihrer Art in Siegen – Am Schießberg in Geisweid – füllt die Gebäude von gleich zwei Vorgängerschulen. Schmidt schickte zudem vorweg, dass das Angebot der gymnasialen Oberstufe zu groß werde. Dr. Mario Vallana, Leiter der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule, betonte, dass eine weitere Einrichtung Einfluss auf alle weiterführenden Schulen haben dürfte, schon ab Jahrgangsstufe 5.
Keine Sympathien für Sekundarschule
Den von Kevin-Lee Hörnberger (FDP) gewünschten Zusatz, auch das Potenzial einer Sekundarschule zu prüfen, fand jedoch keine Sympathien. Sekundarschulen, so warnte Mario Vallana, hätten eigentlich nur in Kommunen gute Entwicklungschancen, in denen es nicht alternative Angebote mit Oberstufe gebe. Wo es hingegen auch Gesamtschulen gebe, stünden sie der Erfahrung nach schlecht da. Mit geprüft werden soll hingegen, ob die Uni Siegen mit ins Boot geholt werden kann. Diese einstimmig unterstützte Bitte hatten die Grünen ergänzt.
Noch im ersten Halbjahr möchte André Schmidt diesen Prüfauftrag abarbeiten, da auch die Verwaltung Handlungsbedarf sieht. Der Grund dafür sei ein erfreulicher: Die Schülerzahlen in Siegen wachsen deutlich. Das Manko sei hingegen, dass die Stadt die mit ihren Maßnahmen nicht hinterherkomme. Schmidt gab sich motiviert: „Die Schulentwicklungsplanung gehört zu den Top-5-Themen der aktuellen Wahlperiode.“
Autor:Jan Schäfer (Redakteur) aus Siegen |
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