Stadt sucht den Konsens

- Hans Necker streitet seit Jahren mit der Stadt wegen der Zukunft seines Radiomuseums. Jetzt will man auf den Mann zugehen und eine Lösung finden. Foto: Archiv
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Die Fronten sind seit Jahren verhärtet. Hans Necker, Leiter des Internationalen Radiomuseums von Bad Laasphe, spricht schon gar nicht mehr mit der Stadt oder der Kommunalpolitik. Wenn er was zu sagen hat, dann schickt er es an die Presse. Für den Rheinländer ist die Frage nach der Zukunft des Radiomuseums nicht geklärt, weil bei weitem kein Nachfolger in Sicht ist. Gestern, so hatte man den Eindruck, kam im Wirtschaftsförderungsausschuss etwas Bewegung in die Sache. Denn seit dem Ruhestand von Jürgen Pospichal hat Andreas Heinrich nun das Zepter im Ordnungsamt übernommen. Und der äußerte sich gestern Abend zum Sachstand „Radiomuseum“. Es sei in der Vergangenheit nach Fördermöglichkeiten gesucht worden, die Informationen seien auch stets an Hans Necker weitergegeben worden.Unter anderem gebe es ein Programm des NRW-Heimatministeriums mit dem Ziel, Menschen und regionale Besonderheiten zu fördern. Anfang Oktober habe die Stadt Hans Necker dazu angeschrieben. Ein weiterer Aspekt zum Radiomuseum: die Digitalisierung, die auch für das Radiomuseum wichtig sei. „Die Einbindung digitaler Hilfsmittel ist eine Chance“, erläuterte Alexander Heinrich. Damit könne die Attraktivität des Museums gesteigert werden. Die Fachhochschule in Meschede stehe hier als Ansprechpartner zur Verfügung, die Regionale 2025 stehe ebenfalls im Zeichen der Digitalisierung. In der nächsten Zeit wolle man nun nochmal Kontakt mit Hans Necker aufnehmen, um Ideen und Konzepte zu erarbeiten. Schließlich, so Alexander Heinrich, eröffne die Digitalisierung auch Fördermöglichkeiten. Ausschussmitglied Signe Friedreich fragte kritisch nach: „Wie ist die Meinung von Herrn Necker? Wie sieht er das?“ Bis dato, so die Antwort, habe er sich nicht geäußert. Martin Achatzi (CDU) fand, dass es mit der Digitalisierung allein nicht getan sei. „Fördermittel abfragen, ist nett, aber erst müssen wir mit Herrn Necker den gordischen Knoten zerschlagen. Dann kommt das Förderkonzept.“
Zuerst müsse man unbedingt mit ihm ins Gespräch kommen. Er schlage vor, Hans Necker in den nächsten Wirtschaftsförderungsausschuss einzuladen. Das fasste Armin Joenke (SPD) ein wenig weiter: Man möge doch gleich den ganzen Förderverein einladen. Bürgermeister Dr. Torsten Spillmann fand das gut: „Wir müssen mit ihm in Kontakt treten und wir müssen hinkriegen, dass er sich öffnet.“ Wenn es Fördermittel für eine Neukonzeption gebe, müsse Hans Necker sagen, dass er den Weg mitgehen werde. „Er hat den enormen Wissensschatz und er hat das Archiv“, stellte der Verwaltungschef fest. Martin Achatzi ergänzte, „wir sollten das nicht gegen ihn, sondern mit ihm klären.“
Und der Wirtschaftsförderungsausschuss müsse Herrn Necker klar machen, dass man ihn unterstütze – aber nur, wenn er sich öffne. Signe Friedreich bat darum, bis zum Gespräch mit Hans Necker die wichtigste Frage zu klären: „Es treibt ihn seit Jahren um, wie es mit seinem Radiomuseum weitergeht. Wenn wir jetzt eine Idee haben, dann ist das für ihn eine Chance.“
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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