Stegskopf wird doch offizielle AfA

- Der Stegskopf soll nun doch offizielle Erstaufnahmeeinrichtung werden. Foto: Archiv
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damo - Das ist seit Dienstag einer Notiz auf der Homepage des Mainzer Integrationsministeriums zu entnehmen. Dort werden acht Erstaufnahmeeinrichtungen im Land aufgelistet – und eine davon ist der Stegskopf.
Diese Entscheidung kommt überraschend: Zuletzt hieß es immer, dass der Stegskopf lediglich Außenstelle einer anderen Erstaufnahmeeinrichtung werden soll – was kurioserweise bedeutet hätte, dass der Hauptsitz kleiner gewesen wäre als sein Ableger.
Nur auf den ersten Blick mag die Deklarierung wie eine verwaltungsinterne Feinheit erscheinen – in der Praxis hat es sehr wohl Bedeutung, ob der Stegskopf eigenständig oder als Außenstelle geführt wird. So richtet sich die personelle Ausstattung z.B. der Polizei oder der AfA-Leitung nach dem Status der Einrichtung. Allerdings: Die aktuelle Entscheidung bedeutet noch lange nicht, dass auch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BaMF) das ursprünglich versprochene Büro auf dem Stegskopf einrichten wird. Auf SZ-Anfrage hatte das BaMF Mitte Januar mitgeteilt, es sei „nicht beabsichtigt, an jedem Standort einer Erstaufnahmeeinrichtung eine Außenstelle einzurichten“.
Der künftige Status der Flüchtlingsunterkunft ist aber nicht das einzige Thema, das derzeit durch den Nebel des Stegskopfs wabert: Gibt es schwerwiegende Mängel in der Versorgung der Flüchtlinge auf dem Stegskopf? Diesen Vorwurf hat jetzt der ehrenamtliche Leiter des Ärzteteams, Dr. Josef Brendebach (Wissen), erhoben – und zugleich mit Konsequenzen gedroht. Sogar ein Ärztestreik steht im Raum, sollten die Probleme nicht abgestellt werden.
Dazu wollen am Mittwoch unter anderem der Führungsstab Flüchtlingshilfe, Vertreter der Mainzer Ministerien und das DRK, das die Sanitätsstation betreibt, Stellung beziehen. So ist kurzfristig zu einem Pressegespräch in der AfA Stegskopf eingeladen worden.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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