Neue Adresse für "III. Weg"
Studentin schlägt "An der weißen Rose" vor

- Die Botschaft: „Siegen ist bunt.“ Das soll das Graffiti von Julian Arzdorf genau so zeigen wie eine mögliche Änderung des Namens „Schlachthausstraße“ – hier hat sich vor Kurzem der „III. Weg“ sein Büro eingerichtet.
- Foto: sos
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
sos Siegen. Das Quartier Hammerhütte soll schöner und lebenswerter werden. Dafür trafen sich am Mittwoch der „Initiativkreis Quartier Hammerhütte“ und der Heimat- und Verschönerungsverein Siegen-Achenbach am Effertsufer, um Müll zu beseitigen. Auch Stromkästen wurden farbig gestaltet, um zu zeigen: Siegen ist bunt. Zudem stellte die Studentin Clara Wanning ihre Idee für eine Petition vor: Die Schlachthausstraße, an der sich der „III. Weg“ vor Kurzem sein Büro eingerichtet hat, soll unbenannt werden. Und zwar so, dass sich die Vertreter der rechtsextremistischen Kleinstpartei möglichst unwohl fühlen. Die anwesenden Vertreter der Politik, Studierendenpfarrer Ralph van Doorn sowie Ute Waffenschmidt-Leng, Pastorin der Martinigemeinde, hörten sich diese Idee des stillen Protests interessiert an.
Keine Nazi-taugliche Postanschrift
Einige zuvor gesammelte Anregungen brachte die Siegenerin gleich mit: Rosa-Luxemburg-Straße, Bruno-Kappi-Straße, Regenbogen-Boulevard, Geschwister-Scholl-Straße oder – ihr eigener Vorschlag – An der weißen Rose. „Dass die Nazis Post an diese Adresse kriegen, könnte psychisch vielleicht etwas in ihnen auslösen, dass sie nicht bleiben wollen“, hofft die Master-Studentin.
Zustimmung der Anwohner abwarten
Ob die Idee tatsächlich Früchte trägt, hängt zunächst von den Anwohnern des Quartiers bzw. der Schlachthausstraße ab. Ohne deren Zustimmung möchte Clara Wanning den nächsten Schritt nicht gehen. Wenn die Mehrheit einen entsprechenden Antrag mittragen würde, wäre die Politik am Zug, den Beschluss zu fassen. Ob die Bewohner sich darauf einlassen, bleibt nun abzuwarten. Denn auch wenn sie die Namensänderung als positive Zeichensetzung sähen – der auf sie zukommende Aufwand lässt sich nicht wegreden: Ausweise müssten geändert und alle Freunde, Bekannten sowie Behörden informiert werden. Der Grundgedanke kam am Mittwoch jedenfalls schon mal sehr gut an.
Autor:Sonja Schweisfurth (Redakteurin) aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.