Terror-Unterstützer vor Gericht

- Zwei der Angeklagten, Sofien Ben O. (l) und Lazhar Ben O. (2.v.r), und die Anwälte Garbor Subai (2.v.l.) und Martin Heising (r.) vor dem Landgericht in Köln. Acht Angeklagte müssen sich in dem Prozess wegen einer Einbruchsserie zur Finanzierung des Terrors verantworten. Foto: Henning Kaiser
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dpa/kalle
Sie brachen in Kirchen und Schulen ein, um Geld zur Unterstützung von Terrorgruppen in Syrien zu sammeln. Seit Dienstag müssen sich dafür acht Männer, darunter sechs aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, vor dem Landgericht in Köln verantworten.Der Vorwurf lautet: „Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat“. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, u. a. in die beiden katholischen Kirchen in Dahlbruch und Dreis-Tiefenbach eingebrochen zu sein. Unter den Tatverdächtigen sind junge Männer einer deutsch-tunesischen Familie aus Dreis-Tiefenbach. Angeklagt sind Kais B. O., Lazhar B. O., Sofien und Omar B. O. Aus Kreuztal stammt Anoar J., und in Geisweid wohnte Ali Ö. Mit ihrer Beute in Höhe von rund 19 .000 Euro sollen die Verdächtigen aus der Salafisten-Szene die Terrororganisation Islamischer Staat und andere Terrorbanden gefördert haben.
Für den Prozessauftakt, der am Dienstag mit einiger Verspätung begann, wurden erhebliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Bis März 2016 sind 47 Verhandlungstage angesetzt. Die Anklage hält ihnen schweren Raub und Diebstahl in Köln und Siegen vor. Die Erlöse sollten als Spenden deklariert an Kämpfer nach Syrien gehen, die dort gewaltsam die Regierung stürzen und einen islamischen Gottesstaat errichten wollen, sagte Staatsanwältin Nadja Gudermann zum Start des Mammutverfahrens.
Drei der jetzt in Köln Beschuldigten sind zudem vom Generalbundesanwalt wegen Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung angeklagt und werden sich demnächst vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten müssen. Der Vorsitzende Richter, Ralf-Peter Sossna, sagte in Köln, im kommenden Jahr hätten sich diese drei Betroffenen damit wohl parallel zwei Prozessen zu stellen.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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