Tüschebachsweiher in neuen Händen

- Der Tüschebachsweiher soll als Stillgewässer erhalten bleiben: Das ist das erklärte Ziel des Vereins „Ebertseifen – Lebensräume“, der kurz davor steht, dem Kreisfischereiverein Siegen das 3,5 Hektar große Areal abzukaufen. Foto: igreen media/Jonathan Fieber
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damo
Mit dem Kauf soll die Zukunft des Stillgewässers gesichert werden. Denn erklärtes Ziel der Ebertseifener ist es, den aktuellen Wasserstand zu halten. Dann würde der Weiher aus ökologischen Gesichtspunkten perfekt ins Konzept der Naturschützer passen: Die Feuchtwiesen oberhalb des Weihers würden nicht trockenfallen, der Weiher selbst würde viele Flachwasser- und Verlandungszonen aufweisen. Und gerade die sind besonders wertvoll: „Das sind die Hotspots des Lebens“, sagte Ebertseifen-Vorsitzender Peter Merzhäuser gestern im Pressegespräch.Allerdings wird es kein Selbstläufer, den bisherigen Wasserstand beizubehalten – denn dazu wird eine Dammsanierung nötig sein: Nach Einschätzung der Oberen Wasserbehörde würde der Erdwall, der mit einem Lehmriegel abgedichtet ist, einem sogenannten hundertjährigen Hochwasser nicht standhalten. „Es gibt nur zwei Optionen: Entweder müssen wir den Damm sanieren – dann hätte die alte Genehmigung Bestand. Ohne Dammsanierung müsste der Wasserstand um weitere 50 Zentimeter abgesenkt werden.“ Das Absenken sei aber keine gute Alternative, betonte Merzhäusers Vorstandskollege Viktor Fieber: „Dann würde kaum noch Wasserfläche übrig bleiben.“ Auch die ökologisch höchst wertvollen Feuchtwiesen oberhalb des Weihers würden dann trockenfallen.
Also strebt „Ebertseifen – Lebensräume“ eine Dammsanierung an – aber die ist enorm teuer, was für den vorherigen Besitzer, den Kreisfischereiverein Siegen, wohl auch der Grund war, den Weiher zu veräußern. Laut Fieber und Merzhäuser steht für die Dammsanierung eine Kostenschätzung in Höhe von 250 000 Euro im Raum, und diese Summe kann der kleine Naturschutz-Verein keinesfalls aufbringen. Also wird derzeit geprüft, ob es preisgünstigere Alternativen zu der üblichen Dammsanierung mittels eines Lehmriegels gibt.
Wenn es dem Verein gelingt, den Damm zu sanieren, könnte die eigentliche Renaturierung beginnen. Denn ein Angelgewässer mag auf den ersten Blick hübsch aussehen, aber für Tiere und Pflanzen sind Verlandungszonen, Röhricht- und Schilfgürtel sowie kleine Inseln weitaus reizvoller also offene Wasserflächen. Darüber hinaus soll gemeinsam mit dem Tierpark-Verein eine sanfte touristische Nutzung, zum Beispiel mit geführten Bootstouren, ermöglicht werden.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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