Ulrich Dickel bestätigt
Für drei Jahre:
Kreishandwerksmeister sorgt sich um Lehrstellenmarkt
sz Siegen. Erneut wurde jetzt Kreishandwerksmeister Ulrich Dickel für drei Jahre in seinem Amt bestätigt. Zum neuen stellv. Kreishandwerksmeister wählte die Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft den Obermeister der Kfz.-Innung, den 49-jährigen Elmar Moll. Dem Vorstand gehören weiterhin Reiner Gerhard (Freudenberg), Fritz Hoffmann (Erndtebrück), Reinhard Quast (Siegen), Michael Stötzel (Netphen) und Helmut Wüstenhöfer (Siegen) an. Neu in den Kassen- und Rechnungsprüfungsausschuss wurde der Obermeister der Fleischerinnung, Jürgen Hohberger (Kreuztal), gewählt.
Sehr eindringlich nahm der wiedergewählte Kreishandwerksmeister zur Ausbildungsplatzsituation Stellung. Hier hätten die 2000 Handwerksbetriebe im Kreis Siegen-Wittgenstein in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen wesentlichen Beitrag für eine stabile und konjunkturunabhängige Ausbildungsstellenbilanz geleistet. Auch im Jahr 2002 sei der Rückgang an betrieblichen Ausbildungsplätzen im Handwerk deutlich geringer ausgefallen als in anderen Wirtschaftsbereichen.
Ernste Sorgen macht sich Ulrich Dickel aber über die in diesem Jahr zu erwartende Situation am Lehrstellenmarkt. Erste Anzeichen deuteten darauf hin, dass es zu einem Rückgang von bis zu 20 Prozent in einzelnen Berufsbereichen kommen werde. Dies könne dazu führen, dass es im Herbst dieses Jahres bis zu 500 unversorgte Lehrstellenbewerber geben könne. Die Zeit der Appelle an die Betriebe, weiterhin über den Bedarf auszubilden, sei aber vorbei. Die Wirtschaft habe über viele Jahre im Ausbildungsbereich vorgeleistet, nun sei die Politik am Zuge.
Wenn es nicht sehr kurzfristig zu einer deutlichen Verbesserungen der Rahmenbedingungen komme, werde die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe erlahmen und deutlich zurückgehen. Die ständigen Erhöhungen der Lohnzusatzkosten und Sozialabgaben verteuerten auch die Ausbildung. Die geplante Verschlechterungen der Rahmenbedingungen für den Wohnungs- und Mietwohnungsbau belasteten das Bau- und Ausbaugewerbe, und das Kfz.-Gewerbe werde durch eine 50-prozentige Erhöhung der Dienstwagenbesteuerung sowie die ständigen Anhebungen der Ökosteuer deutlich belastet. Wer aber weniger Aufträge habe und Personal abbauen müsse, könne die Ausbildungsleistung weder steigern noch stabil halten. Ohne deutliche Signale der rot-grünen Bundesregierung zeichne sich 2003 am Ausbildungsmarkt eine Katastrophe ab.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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