Unerreichbare Liebe

- Beschwörend redet das Phantom auf Christine ein, will deren Liebe gewinnen. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Foto: hmw
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hmw Siegen. Knisternd und prickelnd war am Donnerstagabend die Atmosphäre in der recht dürftig besetzten Siegerlandhalle in Siegen. Der Musical-Thriller „Das Phantom der Oper“ nach dem Roman von Gaston Leroux verfehlte seine Wirkung nicht, besonders in einer so gelungenen Inszenierung, wie sie von der Central Musical Company, die gerade auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblickt, geboten wurde.
„Phantom der Oper“ ist eine Geschichte ohne Happy End. Vergeblich versucht das Phantom (Boris Becker), die junge Opernsängerin Christine Daaé (Desirée Brodka) als Geliebte zu gewinnen. Dazu schreckt das Phantom, das schon lange einen Logenplatz und sogar ein Gehalt beansprucht, selbst vor Erpressung und Mord nicht zurück. Christine allerdings wird von dem Phantom in dessen tiefem Kellergewölbe heimlich stimmlich ausgebildet. Das Phantom verhilft der jungen Sängerin zu ihrer Karriere.
Allerdings: Das Gesicht des Phantoms ist entstellt und gleicht einer hässlichen Fratze. Deshalb kann Christine, die zwar Mitleid mit dem Phantom empfindet, dessen Zuneigung nicht erwidern. Ihr Herz gehört nämlich dem jungen Grafen de Chagny, den das Phantom umzubringen droht. Aus diesem Plan wird allerdings nichts; stattdessen richtet das Phantom weiteres Unheil an. Tief enttäuscht erkennt es, dass die Liebe von Christine unerreichbar für es ist. Zuletzt verschwindet das Phantom in seinem Kellerversteck und bleibt für immer verschollen.
Hervorragend war die musikalische Leistung des Ensembles, das sich unter Leitung von Lajos Taligas stets harmonisch in die Handlung einfügte, ohne zu sehr zu dominieren. Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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