Unglinghausen: Neun Männer sind da

- Aus allen Nähten platzte das Bürgerhaus in Unglinghausen am Mittwochabend. Die Menschen erhofften sich Informationen über die neuen Bewohner gleich nebenan. Foto: ihm
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ihm - Die Unglinghausener Turnhalle, mitten im Ort gleich neben dem Bürgerhaus gelegen, ist praktisch über Nacht zur Flüchtlingsunterkunft geworden. Schluss mit Gymnastik, Tischtennis und Fußball in der Halle. Hier stehen jetzt Stockwerkbetten zwischen eilig aufgebauten Leichtbauwänden. Die Turnhalle wird für 30 männliche Flüchtlinge zur Heimat auf Zeit. Was das für das knapp 1000 Einwohner zählende Dorf Unglinghausen bedeutet, war am Mittwochabend Thema der Bürgerversammlung.
Von den Ereignissen überrollt werde die Stadt Netphen praktisch täglich, berichteten Bürgermeister Paul Wagener und Sozialamtsleiterin Heike Büdenbender. Mit einem Vorlauf von zum Teil nur einem Tag weise die Bezirksregierung Arnsberg der Stadt Menschen zu, die dann untergebracht werden müssten. Genauso kam es in Unglinghausen. Nachdem vergangene Woche die Entscheidung gefallen war, die Turnhalle zu belegen – die erste, aber möglicherweise nicht die einzige in Netphen –, kamen am Mittwoch neun junge Männer. Noch ist die Unterkunft gar nicht fertig hergerichtet, aber die neuen Bewohner hätten tatkräftig mit angepackt, berichtete Bauamtsleiter Erwin Rahrbach.
Nur Männer können in der Turnhalle unterkommen, weil die sanitären Anlagen sonst nicht ausreichen. Der Küchentrakt soll noch ausgebaut werden. Eine Abdeckung des 2012 nach einem Wasserschaden erneuerten Hallenbodens war in der Eile nicht möglich, das Aufstellen der Betten hat wohl schon einen ersten Schaden verursacht. Der Bürgermeister und sein Baufachmann sagten zu, die Halle – und vor allem den Boden – nach dem Auszug der Flüchtlinge wieder in den Ausgangszustand zu versetzen.
Erfreut waren viele Unglinghausener, als der Bürgerverein sich bereit erklärte, den Seminarraum im Bürgerhaus für die Gymnastikgruppen zu öffnen. Schwierig wird es für den Übungsbetrieb der Tischtennisabteilung und das Wintertraining der Fußballer. Erste Recherchen nach Hallenkapazitäten in Netphen waren wenig ermutigend verlaufen. Der Bürgermeister empfahl, den Schulterschluss mit anderen Vereinen zu suchen, sodass man gemeinsam trainieren kann.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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