„Freshpainters“ legen Hand an
Unterführung am Bahnhof Siegen wird aufgehübscht

- Julian Arzdorf in seinem Element: 2016 hatten er und seine „Freshpainters“ die Unterführung am Bahnhof erstmals verschönert, seitdem werden die Graffiti Jahr für Jahr wieder in Stand gesetzt. Initiiert wurde die Aktion von der Stadt Siegen.
- Foto: juka
- hochgeladen von Christian Schwermer (Redakteur)
juka Siegen. Die Unterführung am Siegener Bahnhof soll ab Montag wieder ein wesentlich freundlicheres Bild abgeben. Denn seit Freitagmorgen sind die Graffiti-Sprayer „Freshpainters“ um Julian Arzdorf damit beschäftigt, die bestehenden Kunstwerke wieder instandzusetzen. „Das machen wir jährlich. Wir wollen, dass die Unterführung aufgehübscht ist“, erklärt die Leiterin der Abteilung Straße und Verkehr bei der Stadt Siegen, Anke Schreiber.
2016 war mit diesen Maßnahmen der Anfang gemacht worden, die der Unterführung immerhin ein wenig das Image der „Pissröhre“ oder des „Schandflecks“ nehmen sollten. Rund 32 000 Euro investierte die Krönchenstadt damals in die gut vierwöchigen Arbeiten von der Grundreinigung über die Grundierung der Wände bis hin zu den Werken der Graffiti-Künstler.
juka Siegen. Die Unterführung am Siegener Bahnhof soll ab Montag wieder ein wesentlich freundlicheres Bild abgeben. Denn seit Freitagmorgen sind die Graffiti-Sprayer „Freshpainters“ um Julian Arzdorf damit beschäftigt, die bestehenden Kunstwerke wieder instandzusetzen. „Das machen wir jährlich. Wir wollen, dass die Unterführung aufgehübscht ist“, erklärt die Leiterin der Abteilung Straße und Verkehr bei der Stadt Siegen, Anke Schreiber.
2016 war mit diesen Maßnahmen der Anfang gemacht worden, die der Unterführung immerhin ein wenig das Image der „Pissröhre“ oder des „Schandflecks“ nehmen sollten. Rund 32 000 Euro investierte die Krönchenstadt damals in die gut vierwöchigen Arbeiten von der Grundreinigung über die Grundierung der Wände bis hin zu den Werken der Graffiti-Künstler. Und Jahr für Jahr werden diese im gut 80 Meter langen Tunnel wieder aufgefrischt. „Eigentlich müsste man das fast alle drei Monate machen“, lacht Julian Arzdorf zu Beginn der Arbeiten.
Werke in der Unterführung werden meist schnell beschmiert
Denn lange dauere es meistens nicht, bis die Werke beschmiert werden. „Einen oder anderthalb Monate würde ich schätzen“, erklärt der Sprayer und lässt den Blick über die Wände schweifen, auf denen neben mit Edding verewigten Liebesbekundungen Schmierereien jeglicher Art zu finden sind. „Meistens geht das auch überhaupt nicht von der Szene aus“, nimmt Arzdorf andere Sprayer in Schutz. Viel mehr würde es mit Kritzeleien losgehen, irgendwann würden dann jedoch auch Sprayer auf den Zug aufspringen.
Besonders ärgern ihn jedoch Stellen, an denen Passanten offenbar ganz bewusst mit Stiften oder Schlüsseln an den Werken vorbeigehen und diese dünn zerkratzen. „Das ist besonders aufwendig bei der Instandsetzung“, erläutert Arzdorf. Zu verhindern sei dies in den meisten Fällen aber nicht. Stichprobenartige Kontrollgänge von Seiten der Bahn würde es kaum geben, könnten solche Schmierereien aber ohnehin nicht verhindern. „Ich glaube, selbst Kameras hätten keinen wirklichen Effekt“, sieht der Künstler eine gewisse Machtlosigkeit.
Stadt Siegen nimmt erneut 2500 Euro in die Hand
Arbeiten wie in der Unterführung am Bahnhof gehören aber ohnehin nicht zu dem normalen Aufgabenbereich der „Freshpainters.“ „Wir haben in der vergangenen Zeit viele Stromkästen besprüht, aber auch Aufträge für eine große Wand gegenüber des Kreishauses oder bei der Kreissporthalle bekommen“, zählt Arzdorf auf, der selbst erst seit ein paar Jahren in der Krönchenstadt lebt. Nun liegt der Fokus aber erst einmal auf den Arbeiten in der Unterführung am Bahnhof. Das ganze Wochenende wird Arzdorf mit seinen Kollegen dort beschäftigt sein, rund 2500 Euro nimmt die Stadt für die Verschönerung jedes Jahr in die Hand. Dabei ist die Eigentümerin eigentlich die Deutsche Bahn. „Aber die wollte die Unterführung ja sowieso am liebsten schließen“, weiß Schreiber. Das möchte man bei der Stadt allerdings nicht. Und so rücken die „Freshpainters“ jährlich an, um den Tunnel immerhin etwas freundlicher zu gestalten.


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