Unterhaching der Top-Favorit
Start in der Regionalliga Süd:
Halbe Liga im Abstiegskampf / Auch Stuttgarter »klamm«
dpa Siegen. Lob, Lorbeeren und Laudatio für die SpVg Unterhaching: Fast alle Trainer der Fußball-Regionalliga Süd erwarten nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur das Team von Trainer Wolfgang Frank am Ende der Saison auf Rang 1. Um den zweiten Aufstiegsplatz in die 2. Fußball-Bundesliga werden sich nach Meinung der Experten Jahn Regensburg und der 1. FC Saarbrücken streiten, wobei den Saarländern wegen Lizenzverstößen das Schreckgespenst Zwangsabstieg im Nacken sitzt.»Ich hoffe, wir sind bei den Aufsteigern dabei. Die zweite Mannschaft ist mir egal«, sagte Unterhachings Trainer Wolfgang Frank vor der dürch drei Spielausfälle bereits getrübten Rückrunden-Fortsetzung an diesem Wochenende. Ebenso äußerte sich auch Regensburg-Coach Günter Sebert.
Erfurts Trainer gibt noch nicht auf
Die Verfolger des Spitzenduos sehen jedoch ebenfalls gute Chancen, die beiden Führenden in der Rückrunde noch abzufangen. Rot-Weiß Erfurts Trainer Michael Feichtenbeiner attestiert »den ersten sieben Teams noch Aufstiegsmöglichkeiten«. Gleichzeitig gab er aber auch den Tenor in der Liga wider: »Für mich sind Unterhaching und Regensburg favorisiert.«
Schwierige Zeiten stehen derweil den Saarbrückern ins Haus: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat ein Verfahren wegen Verstoßes gegen Lizenzbedingungen eingeleitet. Einen Scheck über 1,7 Millionen e hatte der Tabellendritte vor der Saison als Sicherheit hinterlegt, diesen jedoch nicht eingelöst. Damit haben die Saarbrücker aus Sicht des DFB die Bedingungen zur Teilnahme an der Regionalliga nicht erfüllt. Jetzt droht dem Traditionsverein nach 1995 möglicherweise der zweite Zwangsabstieg.
Bis Montag müssen alle Vereine ihre Lizenzierungsanträge für die kommende Saison einreichen; in Saarbrücken geht es um das Verfahren aus dem Vorjahr. »Derzeit sind mir keine Verstöße bekannt. Aber man kann nie ausschließen, dass noch Leichen im Keller liegen«, betont der Geschäftsführer der Fußball-Regionalliga Süd, Hans Scheurer.
Auch die Stuttgarter Kickers haben finanzielle Sorgen: Nach Vereinsangaben werden sich in der Rückrunde weitere 900000 e Schulden anhäufen. Derzeit belaufen sich die Verbindlichkeiten der Schwaben auf 1,379 Millionen e.
Ganz eng wird es im Abstiegskampf: Bis hin zu den Amateuren des FC Bayern München, als Achter (punktgleich mit den Sportfr. Siegen auf Rang 9) mit nur fünf Punkten Vorsprung auf einen Abstiegsplatz, sind alle Teams der unteren Tabellenhälfte nach Meinung der Trainer gefährdet. Neunkirchens Trainer Andreas Golombek gewinnt trotz derzeit 15 Punkten Rückstand auf den rettenden 14. Rang der Situation etwas Positives ab: »Der Verein hat 500000 e Schulden. Durch die Einnahmen in der Regionalliga können wir diese etwas mindern.«
Ruhe an der Wechselbörse
Die Wechselstatistik seit Saisonbeginn bis Transferschluss am 31. Januar spiegelt die knappen Kassen der Vereine wider: Kauften die 18 Vereine im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor noch 65 Spieler, so beschränkten sich die 19 Vertreter in der laufenden Spielzeit auf 52 Neuverpflichtungen. Gleichzeitig reduzierten sich auch die Abgänge von 44 auf 38.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.