Vandalen „versilbern“ Adolf

- In der Nacht zu Mittwoch „versilberten“ Vandalen die überlebensgroße Figur, die an den Violinisten Adolf Busch erinnern soll. Er steht neben seinem Bruder Fritz Busch. Die beiden waren nicht nur Künstler, sondern auch bekannt für ihre Haltung gegenüber der Nazi-Diktatur. Foto: ch
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ch - Die Gebrüder Busch haben es nicht leicht. Mal – Winter 2018 – kritzelt man dem prominenten Duo an Siegens Ufern mitten in der Stadt ein Hitler-Bärtchen unter die Nasen. Mal – Sommer 2018 – haut man den Dirigenten Fritz Busch gleich ganz vom Sockel. Randale pur. Jetzt haben die Vandalen wieder zugeschlagen. In der Nacht zu Mittwoch „versilberten“ sie die überlebensgroße Figur, die an den Violinisten Adolf Busch erinnern soll. Jeder Quadratzentimeter der Statue der Wittener Künstlerin Christel Lechner wurde besprüht, der oder die Täter blieben unbeobachtet.
Im Rathaus der Krönchenstadt löste der Vorfall erst Stirnrunzeln aus und trieb dann die Zornesröte ins Gesicht der Verantwortlichen.
Die ärgerliche Reaktion verwundert kaum. Der Vandalismus ist nicht nur unschön, sondern macht Arbeit und kostet Geld. Bereits die Reinigungskosten für das Entfernen der falschen Schnauzer wurden aus der Stadtkasse bezahlt. Auch die Neuerstellung der nicht mehr reparablen Fritz-Busch-Figur war teuer, 11 000 Euro waren fällig. Sie mussten ebenso von der Stadt bezahlt werden. Kunstwerke können schon seit einiger Zeit bei der GVV-Kommunalversicherung nicht mehr gegen Vandalismus versichert werden, da die Versicherung das Risiko für Kunst im öffentlichen Raum nicht mehr trägt. Mit anderen Worten: Der Steuerzahler kommt für den nächtlichen Unfug auf.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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