Dorfwettbewerb: Ortsvorsteher zuversichtlich
Verlegung auf 2021 "vernünftige Entscheidung"

- 2017 nahm Hainchen schon einmal am Dorfwettbewerb teil (das Foto zeigt den Fußballplatz Tus Johannland) - dieses Jahr fällt "Unser Dorf hat Zukunft" aus. Wie andere Ortschaften der Region blickt Hainchen zuversichtlich auf eine Teilnahme im Jahr 2021.
- hochgeladen von Sonja Schweisfurth (Redakteurin)
cs/sos/sz Siegen/Bad Berlegburg Helberhausen war bereits Ende März vorgeprescht und hatte verkündet, aufgrund der Corona-Krise von der eigentlich fest geplanten Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wieder Abstand zu nehmen. Landrat Andreas Müller reagierte und verlängerte die Anmeldefrist zunächst bis Ende Mai; es sei noch nicht die Zeit für endgültige Absagen gekommen, hieß es damals. Nun zieht der Kreishaus-Chef die Reißleine. Gestern flatterte eine Pressemeldung in der SZ-Redaktion ein: Der Wettbewerb wird um ein Jahr verschoben. Die Anmeldefrist endet jetzt am 30. April 2021, die Bereisung der teilnehmenden Ortschaften soll vor den Sommerferien stattfinden.
cs/sos/sz Siegen/Bad Berlegburg Helberhausen war bereits Ende März vorgeprescht und hatte verkündet, aufgrund der Corona-Krise von der eigentlich fest geplanten Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wieder Abstand zu nehmen. Landrat Andreas Müller reagierte und verlängerte die Anmeldefrist zunächst bis Ende Mai; es sei noch nicht die Zeit für endgültige Absagen gekommen, hieß es damals. Nun zieht der Kreishaus-Chef die Reißleine. Gestern flatterte eine Pressemeldung in der SZ-Redaktion ein: Der Wettbewerb wird um ein Jahr verschoben. Die Anmeldefrist endet jetzt am 30. April 2021, die Bereisung der teilnehmenden Ortschaften soll vor den Sommerferien stattfinden.
Keine Heimatarbeit möglich
Die Corona-Pandemie lässt eine sinnvolle Durchführung des Kreiswettbewerbs in diesem Jahr nicht zu“, wird Andreas Müller, der zugleich Vorsitzender des Heimatbundes Siegerland-Wittgenstein ist, in der Mitteilung zitiert: „Wie die gesamte Vereinsarbeit ist auch die Heimatarbeit in den letzten Monaten praktisch vollständig zum Erliegen gekommen. Deshalb sagen wir jetzt ‚alles auf Anfang‘ und verschieben den Kreiswettbewerb genau um ein Jahr.“
Bundes- und Landeswettbewerb verschoben
Erleichtert wurde dem Landrat diese Entscheidung vom Bundeslandwirtschaftsministerium. Das hat nämlich den Bundeswettbewerb ebenfalls um ein Jahr auf 2023 verschoben. Auch von der Landwirtschaftskammer NRW, die den Landeswettbewerb organisiert, hat der Kreis nach eigenen Angaben eine mündliche Ankündigung erhalten, den Landeswettbewerb ebenfalls zu verlegen – auf 2022.
Neue Bewerbungen möglich
„Mit diesem neuen Terminplan haben alle Dorfgemeinschaften jetzt noch einmal ganz neu die Chance, über eine Teilnahme am Kreiswettbewerb nachzudenken – auch solche Ortschaften, die das bisher vielleicht noch überhaupt nicht in Betracht gezogen haben“, sagt Andreas Müller. Bislang hatten acht Orte ihr Interesse an einer Wettbewerbsteilnahme bekundet. Der Landrat verweist darauf, dass sich die Teilnahme auch finanziell lohnt, weil die Sparkassen im Kreisgebiet nach wie vor als Sponsoren für die Dorflotterie bereitstehen.
Helberhausen ist zuversichtlich
In der Löffelstadt hat man die Nachricht von der Verschiebung des Wettbewerbs bereits aufmerksam zur Kenntnis genommen. „Sobald die Situation es zulässt, werden wir wieder in unserem Gremium mit Vertretern aller Ortsvereine zusammensetzen und über eine Teilnahme im kommenden Jahr beraten“, verkündet Raphael Herrmann, Vorsitzender des Heimatvereins Helberhausen-Oberndorf. Ohne der Entscheidung des Komitees vorgreifen zu wollen, äußert sich Herrmann hinsichtlich einer Teilnahme im kommenden Jahr zuversichtlich. Schließlich habe man bereits viele Projekte angestoßen und könne daran wieder anknüpfen – immer unter der Voraussetzung, dass man zu Besprechungen und Sitzungen zusammenkommen darf.
Wingeshausen lobt vernünftige Entscheidung
Ähnliche Töne sind aus Wingeshausen zu vernehmen. Ortsvorsteher Karl Heinrich Sonneborn hält die Entscheidung der Kreisverwaltung für „vernünftig“, eine Teilnahme des Bad Berleburger Ortsteils im kommenden Jahr sei „gut möglich“. Er selbst scheide im Winter aber wohl nach vielen Jahren engagierter kommunalpolitischer Tätigkeit aus seinem Amt aus, sodass es auch davon abhänge, wer dann als Ortsvorsteher fungiere. „Ich würde der Ortschaft jedenfalls empfehlen, 2021 am Dorfwettbewerb teilzunehmen“, vertritt der Wittgensteiner eine klare Meinung.
Hainchen hofft auf Normalisierung
Hainchens Ortsbürgermeister Franz Kringe erfuhr erst beim SZ-Anruf von der Verschiebung, zeigt sich aber zufrieden: „Ich kann das nur begrüßen.“ Vor allem, weil die Planungen in Corona-Zeiten einfach sehr schwierig gewesen wären. „Man muss zusammenhocken können, damit man in stimmungsvoller Gesellschaft Ideen entwickeln kann.“ Kringe geht davon aus, dass das Netphener Dorf dann im kommenden Jahr teilnehmen werde, aber das hänge auch davon ab, wann sich die Lage wieder normalisiere.
Fest der Dörfer fraglich
Übrigens: Eine Entscheidung über das für den 22. August geplante „Fest der Dörfer“ ist noch nicht gefallen. Auf Nachfrage teilt die Pressestelle der Kreisverwaltung mit, dass über die Ausrichtung der Veranstaltung, mit der der Kreisheimatbund Siegen-Wittgenstein sein 25-jähriges Bestehen zu zelebrieren gedachte, Anfang Juni beraten werden wird. In die Feier rund um das Kreishaus sollte die Siegerehrung des Kreiswettbewerbs eingebettet werden – eine schöne Idee, die sich mit der am Dienstag verkündeten Entscheidung allerdings zerschlagen hat.
Autor:Christian Schwermer (Redakteur) aus Siegen |
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