Was soll aufs Dach?
Schiefer, Tonziegel und Betondachstein auf vorderen Plätzen
bs Siegen. »Was soll aufs Dach?« fragt sich der Bauherr. Betondachsteine, Ton-ziegel und Schiefer nehmen die vorderen drei Plätze bei den Siegerländer Dachein-deckungen ein. Neben dem »normalen« Tonziegel gibt es zwei weitere Varianten: die engobierten sowie die auffälligeren und teils heftig diskutierten glasierten Ziegel. Sie werden nach dem ersten Brennvorgang mit einem keramischen Überzug bzw. einer Glasur versehen und danach nochmals gebrannt.
Der Unterschied zwischen den verschiedenen Formen ist rein optischer Natur. Die Lebensdauer hingegen ist gleich. Die teureren, glasierten Ziegel mit glatter Oberfläche beugen allerdings am besten gegen Moos- und Algenwuchs vor – speziell auf den Dächern der Nordseiten oder in Waldnähe, wie Experten gegenüber der SZ berichteten. Die Glasur kann allerdings durch äußere Einwirkungen – beispielsweise durch Steinwürfe oder ähnliches – leichter abplatzen als bei anderen Oberflächen.
Betondachsteine – mit der »Frankfurter Pfanne« die verbreitetste Dacheindeckung in Deutschland – haben eine rauere Oberfläche als die teureren Tonziegel. Mittlerweile wurde jedoch ein glatter beschichteter Betondachstein auf den Markt gebracht. In näherer Zukunft muss sich herausstellen, inwieweit dieser Stein Moos- und Algenbewuchs verhindert.
Für den Preis eines Ziegeldaches ist auch ein Schieferdach zu haben. Nach oben sind dem puren Naturprodukt preislich allerdings kaum Grenzen gesetzt. Es wird als sehr ästhetisch gepriesen und ist äußerst langlebig.
Wurde 1952 noch in 148 deutschen Gruben Schiefer abgebaut, so gibt es heutzutage bundesweit noch fünf Schiefergruben: im Sauerland, im Hunsrück und in der Eifel sowie einen Tagebau in Thüringen. Nur noch ein Zehntel des bei uns verbauten Dachschiefers stammt aus Deutschland. Der größte Teil wird aus Spanien importiert.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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