Westnetz zum Stromausfall

- Der Stromausfall überraschte in seiner Form auch Westnetz. Symbolfoto: damo
- hochgeladen von Archiv-Artikel Siegener Zeitung
mir Stromausfall in Weidenau mit 500 betroffenen Haushalten hat nicht nur für Ärger bei den Menschen gesorgt, sondern auch die Westnetz GmbH als 100-prozentiges Tochterunternehmen des Energiekonzerns Innogy (früher RWE) in Wallung gebracht. Christoph Brombach als Siegener Westnetz-Pressesprecher bestätigte, dass aufgrund des Vorfalls in Weidenau ungefähr 600 Meldungen und Anfragen bei der Störungshotline eingegangen seien.
Der sonntäglicheEiner der Anrufer, Manfred Möller aus der Schultestraße, beschwerte sich bei der SZ über Westnetz. An der Störungshotline sei er mit „haarsträubenden“ Worten abgefertigt worden. Es soll der Satz gefallen sein, die Kunden sollten froh sein, dass sie in der Zeit nichts für Strom bezahlen müssten. Möllers Familie jedenfalls nahm keinen Schaden, ein Kachelofen brachte alle übrigen Zimmer halbwegs auf Normaltemperatur.
Andere Strombezieher, zum Beispiel am oberen Weidenauer Giersberg, reagierten vor allem nach dem zweiten Stromausfall ausgesprochen ärgerlich und äußerten das in sozialen Netzwerken. Am Binnenweg wiederum erzählte eine Familie der SZ, man habe gelassen die bereitstehenden Kerzen angezündet und abgewartet.
Bei Westnetz wiederum sitzt der Schrecken tief: „Unser Netzmeister Ulrich Stücher hat mir gesagt, so einen Stromausfall hat es in den vergangenen 30 Jahren noch nicht gegeben“, erläuterte Christoph Brombach der SZ. Normalerweise könnten bei einem einzelnen Defekt ausgefallene Straßen über ein Ringnetz in umgekehrter Richtung neu wieder zugeschaltet werden. Im Fall Weidenau aber seien zwei Defekte aufgetreten, eine Ringnetzschaltung sei deshalb nicht möglich gewesen. Den ersten Defekt unter einer Leitplanke habe man herkömmlich mit Bagger und Schaufel freimachen und reparieren müssen.
Beim zweiten Stromausfall zwischen 18 und 19 Uhr habe es sich um eine sicherheitshalber vorgenommene Abschaltung gehandelt, „bevor eine Riesenstörung daraus wird. Ein Bauteil an der Umspannanlage musste herausgenommen werden, dort hatte es begonnen zu schmoren.“ Soll heißen: Es hätte noch einen Tick schlimmer kommen können.
Brombach lobte die Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk, man sei ständig in Kontakt gewesen. „Wir entschuldigen uns bei allen vom Stromausfall betroffenen Weidenauern und bedauern das sehr.“
Erlittene Sachschäden können Betroffene der Westnetz GmbH melden. Ob sie allerdings in Euro und Cent entschädigt werden, dürfte eher zweifelhaft sein. Brombach: „Wir prüfen jeden Einzelfall. Aber solche Vorfälle sind höhere Gewalt, dafür können wir nicht aufkommen.“
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.