Menschen bleiben nach Warnungen zu Hause
Wetter-Chaos geht glimpflich aus

- Straße gesperrt. Das Schild war auf einigen Straßen in der Region zu sehen. Entweder machte die Glätte den Autofahrern einen Strich durch die Rechnung oder umgestürzte Bäume machten ein Durchkommen unmöglich.
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sz Siegen-Wittgenstein/Olpe/Altenkirchen. Tief Tristan hat der Region den Winter schlagartig zurück gebracht. Eisregen und Schnee hatten am Sonntag insbesondere Auswirkungen auf den Verkehr. Zwar kam es kaum zu Unfällen, aber einige Straßen mussten wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Auch der Busverkehr wurde stark eingeschränkt und kam streckenweise ganz zum Erliegen. So seien laut Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd (VWS) am Sonntag zunächst alle Linien gemäß Fahrplan bedient worden, die Bergstrecken konnten allerdings erst am Nachmittag angefahren werden. Am Abend meldete die VWS, dass alle Strecken im Siegerland wieder bedient werden konnten. Im Kreis Olpe wurde der Betrieb wegen zunehmenden Schneefalls und vereisten Fahrbahnen am Mittag ganz eingestellt.
Die Winterdienste waren auf das Unwetter vorbereitet und seit Samstagabend im Dauereinsatz, um Salz zu streuen. Die Straßenmeisterei von Straßen NRW in Kreuztal beispielsweise sei seit 17 Uhr am Sonnabend mit elf Mann und zehn Fahrzeugen quasi permanent in Siegen-Wittgenstein und Olpe unterwegs gewesen, teilte Sprecherin Nilgün Ulbrich auf SZ-Anfrage mit. „Extrem“ seien die Verhältnisse nach Einsetzen des Eisregens Sonntagmorgen gegen 4 Uhr gewesen. Gut zu tun hatte die Straßenmeisterei demnach zwischen Niederschelden und Krombacher Höhe, am Krombacher Eck, zwischen Afholderbach und Lützel sowie im Bereich Drolshagen. Es sei viel zu tun gewesen, „aber die Mitarbeiter haben alles im Griff“.
Montag alle Straßen befahrbar
Am Abend fuhr Straßen NRW wegen der sinkenden Temperaturen noch einmal verstärkt nach vorgegebener Priorität durch die Region. Zunächst die Autobahnauf- und -abfahrten, dann die Bundesstraßen, ehe Landstraßen und Ortsdurchfahrten geräumt werden. In der Nacht zu Montag rechnete man nicht mehr mit den Mengen des Vortags, so die Sprecherin weiter. Dennoch rückte die Truppe ab etwa 3 Uhr nachts wieder aus. „Es ist davon auszugehen, dass am Montag alle Straßen befahrbar sind“, so die Prognose. Die Silos seien nach wie vor prall mit Salz gefüllt.
Vielerorts blockierten umgestürzte Bäume die Straßen und mussten von der Feuerwehr freigeräumt werden, einige Straßen blieben vorübergehend gesperrt, auf vier Strecken dauert die Sperrung bis Montag an.
Die Einsatzzahlen der Polizei blieben sonst erfreulich niedrig. Eine 37-jährige Pkw-Fahrerin geriet Sonntagmittag auf der HTS-Abfahrt Weidenau Richtung Dreis-Tiefenbach auf rutschiger Fahrbahn ins Schleudern und fuhr in die Seitenschutzplanke der Gegenfahrbahn. Nach rettungsdienstlicher Versorgung vor Ort wurde die Autofahrerin leicht verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Es war bis Redaktionsschluss der einzige wetterbedingte Unfall mit Personenschaden im Kreis-Siegen Wittgenstein.
Einsatz der Streudienste zeigt Wirkung
Im Kreis Olpe blieb die Lage entspannt. Zwar hat auch hier Eisregen für Glätte gesorgt, der Einsatz der Streudienste zeigte aber rechtzeitig Wirkung. Vorbeugend hatten die Feuerwehren im Kreisgebiet Schneeketten auf einen Teil ihrer Einsatzfahrzeuge aufgezogen, um im Notfall sofort ausrücken zu können. Die Leitstelle für Rettungsdienst und Feuerwehr im Olper Kreishaus meldete einen einzigen wetterbedingten Einsatz: Die Gerlinger Feuerwehr wurde von der Autobahnpolizei auf die A 4 gerufen, um dort einen von Eislast gebeugten Baum zu fällen, der auf die Fahrbahn zu stürzen drohte. Auf der Rückfahrt entdeckten die Feuerwehrleute einen zweiten Baum, den sie sicherheitshalber auch „umlegten“.
Ein Unfall wurde gemeldet: Bei Eisregen überholte in der Nacht zum Sonntag auf der Autobahn 4 in Höhe von Iseringhausen gegen 0.55 Uhr ein Autofahrer einen Streifenwagen der Polizei. Bei dem auf glatter Fahrbahn riskanten Überholmanöver geriet der 36-Jährige mit seinem Citroën ins Schleudern, prallte frontal gegen eine Betonwand und rutschte etwa 100 Meter an dieser entlang. Schließlich stoppte der stark beschädigte Pkw, der nicht mehr fahrbereit war und abgeschleppt wurde. Nach ersten Ermittlungen verfügten die Winterreifen des Pkw nicht mehr über ausreichendes Profil
Autor:SZ Redaktion aus Siegen |
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