Wer hat wo wie viel Einkommen zur Verfügung?
Wilnsdorf in Siegen-Wittgenstein vorn

- Die Kreise liegen in Sachen verfügbares Einkommen über dem landesweiten Durchschnitt von 22.294 Euro
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juka Siegen/Olpe. Die Hansestadt Attendorn ist wieder einmal einsame Spitze in Nordrhein-Westfalen. Zumindest was das verfügbare Einkommen pro Einwohner betrifft, also die Summe, die privaten Haushalten abzüglich Steuern und Sozialabgaben sowie zuzüglich empfangener Sozialleistungen zur Verfügung steht. Das geht aus den neuesten Zahlen des Landesbetriebs IT NRW für 2018 hervor. Bereits zum vierten Mal in Folge landet die Hansestadt dabei an der Spitze. Und das mit deutlichem Vorsprung. 39.443 Euro stehen den Einwohnern durchschnittlich zur Verfügung, das sind 1818 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Auf Rang 2 folgt die Gemeinde Schalksmühle aus dem Märkischen Kreis, die 2014 noch ganz vorne gestanden hatte, dem Nachbarn aus dem Kreis Olpe nun aber mit durchschnittlich 36.
juka Siegen/Olpe. Die Hansestadt Attendorn ist wieder einmal einsame Spitze in Nordrhein-Westfalen. Zumindest was das verfügbare Einkommen pro Einwohner betrifft, also die Summe, die privaten Haushalten abzüglich Steuern und Sozialabgaben sowie zuzüglich empfangener Sozialleistungen zur Verfügung steht. Das geht aus den neuesten Zahlen des Landesbetriebs IT NRW für 2018 hervor. Bereits zum vierten Mal in Folge landet die Hansestadt dabei an der Spitze. Und das mit deutlichem Vorsprung. 39.443 Euro stehen den Einwohnern durchschnittlich zur Verfügung, das sind 1818 Euro mehr als noch ein Jahr zuvor. Auf Rang 2 folgt die Gemeinde Schalksmühle aus dem Märkischen Kreis, die 2014 noch ganz vorne gestanden hatte, dem Nachbarn aus dem Kreis Olpe nun aber mit durchschnittlich 36.004 Euro deutlich hinterherhinkt.
Olpe, Kirchhundem und Wilnsdorf
Sehen lassen können sich auch die Stadt Olpe auf Rang 13 (29.820 Euro) und die Gemeinde Kirchhundem auf Platz 16 (28.601 Euro). Im Kreis Siegen-Wittgenstein hält derweil die Gemeinde Wilnsdorf die Fahnen hoch. 27.969 Euro im Schnitt bedeuten in Nordrhein-Westfalen Rang 18. Auch die Gemeinde Erndtebrück (50./25.982 Euro) und die Stadt Freudenberg (70./25.000 Euro) landen immerhin noch unter den besten 100. Schlusslicht im Kreisgebiet ist die Stadt Kreuztal mit 21.755 Euro pro Einwohner auf Rang 291 (von 396). Die Schlusslichter insgesamt bilden Gelsenkirchen (16.450 Euro) und Kranenburg (16.350 Euro).
Aufschwung der Wirtschaft ab 2014
Klar erkennen lässt sich, dass auch das Primäreinkommen in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen ist. „Nach der finanzmarktgetriebenen Wirtschaftskrise von 2007 bis 2011 hat es in Deutschland und auch in NRW einen kaum für möglich gehaltenen Wirtschaftsaufschwung gegeben, der dann nach noch zwei wachstumsschwachen Jahren 2012 und 2013 ab 2014 einsetzte. Dadurch stiegen in Folge das Primäreinkommen und auch das verfügbare Einkommen“, erklärt Prof. Dr. Heinz-Josef Bontrup, Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Siegen gegenüber der SZ.
Allerdings dürfe man dabei nicht vergessen, dass das zuwachsende Einkommen stark ungleich verteilt worden sei. „Es kam auch zu einem weiteren Ausbau des Niedriglohnsektors. Heute arbeiten ca. acht Millionen abhängig Beschäftigte, somit jeder Fünfte, zu einen Bruttostundenlohn von unter 11,05 Euro“, gibt Bontrup zu bedenken.
Mehr als der Landesdurchschnitt
Im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein stieg das Primäreinkommen im Vergleich zu 2017 so jeweils um über 3 Prozentpunkte, in weiten Teilen des Kreises Olpe sind es sogar 4 Prozentpunkte. Mit einem Primäreinkommen von 27.991 Euro hinkt „Si-Wi“ zwar klar hinter den Nachbarkreisen „OE“ (34.160 Euro), „HSK“ (28.767 Euro) und „MK“ (29.198 Euro) zurück, liegt aber über dem landesweiten NRW-Durchschnitt von 27.412 Euro.
Ende des ansteigenden Einkommens zu befürchten
Wegen der Corona-Pandemie ist allerdings ein Ende des ansteigenden Einkommens zu befürchten. „Das Einkommen wird mit dem Einbruch des realen Wirtschaftswachstums um etwa 5,5 Prozent wegen der Corona-Krise in diesem Jahr um ebenfalls rund 5,5 Prozent zurückgehen“, prognostiziert Bontrup. Dabei wird es jedoch um diesen Durchschnitt zu stark unterschiedlichen Belastungen bei den einzelnen Einkommensempfängern kommen. Es ist zu befürchten, dass die Corona-Pandemie die schon vor der Krise bestehende soziale Ungleichheit in Deutschland noch vertiefen wird“, blickt der Wirtschaftswissenschaftler voraus.
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