Studie nimmt Talsperren-Standorte unter die Lupe
Wird das Elberndorftal geflutet?

- Wird ein Teil des Elberndorftals eines Tages geflutet werden? Zumindest wird jetzt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die Aufschluss darüber geben soll, ob hier oder im Truftetal bei Bad Berleburg tatsächlich eine Talsperre errichtet werden könnte.
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cs Siegen/Bad Berleburg. Benötigt der Kreis Siegen-Wittgenstein eine dritte Talsperre? Ja, sagen die einen und geben den Klimawandel sowie immer heftiger ausfallende Sommermonate zu bedenken. Kritiker des Vorhabens verweisen dagegen darauf, dass die Breitenbach- und Obernautalsperre auch in den Dürrejahren 2018 und 2019 die Menschen in Siegerland und Wittgenstein zuverlässig mit Trinkwasser versorgt hatten. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie werden nun die beiden möglichen Standorte im Trufte- (Bad Berleburg) sowie im Elberndorftal (zwischen Hilchenbach und Erndtebrück) genau unter die Lupe genommen. Voraussichtlich noch in diesem Monat soll eine entsprechende Untersuchung in Auftrag gegeben werden, heißt es auf SZ-Anfrage aus dem Kreishaus.
cs Siegen/Bad Berleburg. Benötigt der Kreis Siegen-Wittgenstein eine dritte Talsperre? Ja, sagen die einen und geben den Klimawandel sowie immer heftiger ausfallende Sommermonate zu bedenken. Kritiker des Vorhabens verweisen dagegen darauf, dass die Breitenbach- und Obernautalsperre auch in den Dürrejahren 2018 und 2019 die Menschen in Siegerland und Wittgenstein zuverlässig mit Trinkwasser versorgt hatten. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie werden nun die beiden möglichen Standorte im Trufte- (Bad Berleburg) sowie im Elberndorftal (zwischen Hilchenbach und Erndtebrück) genau unter die Lupe genommen. Voraussichtlich noch in diesem Monat soll eine entsprechende Untersuchung in Auftrag gegeben werden, heißt es auf SZ-Anfrage aus dem Kreishaus.Mit den Ergebnissen der umfangreichen Studie, für die der Kreistag einen finanziellen Rahmen von
150 000 Euro bereitgestellt hatte, rechne man Ende des Jahres 2021, teilt ein Sprecher mit.
Überlegungen laufen bereits seit Jahrzehnten
Ein Blick zurück: Neu sind die Überlegungen längst nicht mehr. Bereits im Jahr 1979 tauchte die Idee im „Perspektivplan Wasserversorgung Siegen-Wittgenstein“ auf, und seit rund 30 Jahren ist die Errichtung einer weiteren Talsperre im Landesentwicklungsplan NRW verankert. Ende des Jahres 2018 hatte das Thema wieder an Fahrt aufgenommen, als die Kreisverwaltung mit Landrat Andreas Müller an der Spitze das Vorhaben auf die Tagesordnung der politischen Gremien setzte. Im November 2019 plädierte schließlich der Umweltausschuss für die Machbarkeitsstudie, zuvor hatte auch das Gremium für Wirtschaft und Regionalentwicklung grünes Licht gegeben. Damals betonte Andreas Müller, dass die Trinkwasserversorgung akut gefährdet sei, sollte man mehrere solcher Hitzesommer bekommen.

- Reichen die Breitenbach- (im Bild) und die Obernau-Talsperre langfristig aus, um die Region zuverlässig mit Trinkwasser zu versorgen?
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Talsperren-Pläne sollen lediglich geprüft werden
Genau das soll nun die Analyse klären. Benötigt der Kreis wirklich eine dritten Wasserspeicher in seinen nördlichen Gefilden? Und falls ja: Sind die Standorte im Trufte- und Elberndorftal tatsächlich für den Bau einer Talsperre geeignet? Die Kreisverwaltung widerspricht dem Eindruck, dass die Planungen jetzt aktiv vorangetrieben werden. Vielmehr gehe es lediglich darum zu prüfen, ob die beiden genannten Gebiete grundsätzlich infrage kommen und entsprechend weiterhin im Regionalplan verankert sein sollen. „Sollte das nicht der Fall sein und beide Vorschläge gestrichen werden, werden wir ganz ergebnisoffen prüfen, ob neue Standorte untersucht werden sollen“, erklärt die Pressestelle.
Breitenbach und Obernau gut gefüllt
Selbst wenn die Pläne für die Errichtung einer möglichen dritten Talsperre im Kreisgebiet vorangetrieben werden sollten – bis zu einer Realisierung dürften wohl noch Jahrzehnte vergehen. Dem Wasserverband Siegen-Wittgenstein dürfte das keine Sorgenfalten auf die Stirn treiben. 75 Prozent für die Obernau- und 67 Prozent für die Breitenbachtalsperre, so beziffern die Fachleute die aktuellen Füllstände. Entsprechend sei die Trinkwasserversorgung sichergestellt, „allerdings liegen die Staupegel der Talsperren etwas unter den langjährigen Mittelwerten“. Insgesamt habe sich der Füllungsgrad der Breitenbachtalsperre in den vergangenen beiden Jahren auf „annähernd identischem“ Niveau bewegt, die Obernautalsperre liege aktuell rund 10 Prozent über dem Füllungsgrad des Vorjahres.So oder so, das Thema dürfte die Region in den kommenden Jahrzehnten weiter begleiten. Und ob die Breitenbach- und Obernautalsperre tatsächlich eines Tages „Zuwachs“ bekommen werden, steht in den Sternen.


Autor:Christian Schwermer (Redakteur) aus Siegen |
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