Zeitreise in die 60er-Jahre

- Aufnahmen aus den beiden neuen historischen Filmen „Streifzüge durch das Siegerland“ und „Wittgenstein – Weißer Fleck auf der Landkarte“.
- hochgeladen von Archiv-Artikel Siegener Zeitung
db - Es sind Momentaufnahmen der frühen 60er-Jahre, Porträts zweier Regionen, die damals noch eigenständig waren und erst später zusammenwuchsen: Das neueste Filmprojekt, das Mundus TV gemeinsam mit dem Kreisarchiv jetzt veröffentlicht hat, widmet sich sowohl dem Siegerland als auch erstmalig Wittgenstein. Auf einer DVD sind die Filme „Streifzüge durch das Siegerland“ und „Wittgenstein – Weißer Fleck auf der Landkarte“ zu sehen. Die DVD gibt es in den Geschäftsstellen der Siegener Zeitung.
Die beiden jetzt digitalisierten historischen Filme sind händisch aufgearbeitet worden – per Hand wurde zum Teil jedes einzelne Bild retuschiert. Bei 24 Bildern pro Sekunde ein aufwendiger Job. Fast zeitgleich sind die beiden Filme Anfang der 60er-Jahre als Teil einer ganzen Reihe gedreht worden. Die Beiträge beschäftigen sich mit der Industrie der Regionen und lassen aber gleichzeitig auch Mentalität und Lebensart der Menschen nicht außer Acht.
Im Gegensatz zu manch anderen Dokumentationen sei das Siegerland diesmal zurückgenommener und wohlwollender betrachtet worden. Die „Streifzüge“ beleuchten den damaligen Eisenerzabbau, die Eisengewinnung und -verarbeitung sowie viele traditionelle Industrieunternehmen, die mittlerweile weltweit erfolgreich am Markt agieren. Die Dokumentation begleitet aber auch Gustav Dachs, einen Bergmann und Landwirt im Nebenerwerb. Gemeinsam mit ihm geht es unter Tage in die Grube „Pfannenberger Einigkeit“ zwischen Salchendorf und Eiserfeld, die zeitweilig die tiefste Grube ihrer Art Europas war. Rund ein Jahr nach den Filmaufnahmen wurde die Grube geschlossen.
Wittgenstein, der „weiße Fleck auf der Landkarte“, beeindruckte die Filmemacher vor allem mit seinen Landschaften. Der Titel wiederum ist aber eine Anspielung auf die schlechte Verkehrsanbindung – auch heute noch ein aktuelles Thema. Doch der Film zeigt auch den Aufstieg zu einer immer beliebteren Ferienregion, in der zur Zeit der Aufnahmen die Kurkliniken entstehen. Die Landwirtschaft mit ihren über 3500 Bauernhöfen wird ebenso skizziert wie die Holzwirtschaft und die gar nicht so unterrepräsentierte Industrie.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.