Umsetzung rollt langsam an
Zusätzliche Schulbusse werfen noch Fragen auf

- Welche Grundlagen für die Übernahme der Finanzierung bestehen, ist offenbar nicht bekannt.
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nja Siegen/Kreuztal/Wilnsdorf. Den Ranzen auf Rücken oder Schoß, die Maske vor Mund und Nase – so lassen sich seit Ende der Sommerferien viele Kinder und Jugendliche morgens per Bus in die Schule und später am Tag wieder Richtung Heimat fahren. Anderthalb Meter Abstand voneinander sind da ein seltener Luxus. 1000 zusätzliche Schulbusse möchte das Land Nordrhein-Westfalen nun Richtung Schulen schicken. Am Mittwoch war dies Thema eines Treffens aller Schulträger im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Schulbuslinie in Kreuztal verbessernDie Stadt Kreuztal kümmert sich nun darum, die Situation der Schulbuslinie von Kreuztal über die Förderschule Ferndorf bis zur Grundschule Kredenbach zu verbessern und sucht dazu den Kontakt zu den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd (VWS).
nja Siegen/Kreuztal/Wilnsdorf. Den Ranzen auf Rücken oder Schoß, die Maske vor Mund und Nase – so lassen sich seit Ende der Sommerferien viele Kinder und Jugendliche morgens per Bus in die Schule und später am Tag wieder Richtung Heimat fahren. Anderthalb Meter Abstand voneinander sind da ein seltener Luxus. 1000 zusätzliche Schulbusse möchte das Land Nordrhein-Westfalen nun Richtung Schulen schicken. Am Mittwoch war dies Thema eines Treffens aller Schulträger im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Schulbuslinie in Kreuztal verbessern
Die Stadt Kreuztal kümmert sich nun darum, die Situation der Schulbuslinie von Kreuztal über die Förderschule Ferndorf bis zur Grundschule Kredenbach zu verbessern und sucht dazu den Kontakt zu den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd (VWS). Das teilte Schulrätin Edelgard Blümel auf SZ-Anfrage mit. Die Grundschule habe den Bedarf angemeldet. Blümel hofft auf ein rasches Angebot für eine schnellstmögliche Lösung. Gelinge dies, werde die Stadt finanziell in Vorleistung treten (müssen) – und auf Fördermittel hoffen.
2,5 Busse pro Stadt oder Gemeinde
Die meisten Kommunen wollten die Lage erst einmal weiterhin beobachten und abwarten, fasste Blümel das interkommunale Gespräch zusammen: Es gebe derzeit keinen Anlass für ein gemeinsames Handeln. Hinzu komme: „Wir wissen ja bis heute nicht genau, was auf uns zukommt.“ Der Erlass befinde sich immer noch im Entwurfsstadium. Andererseits „müssen die Gelder bis Ende des Jahres ausgegeben sein“. Das Land spricht von 13,5 Millionen Euro. 1000 zusätzliche Busse bei 396 NRW-Kommunen: Das sind rechnerisch 2,5 pro Stadt oder Gemeinde.
Grundlagen für Finanzierung unklar
Welche Grundlagen für die Übernahme der Finanzierung bestehen, sei nicht bekannt, beklagen Blümel und Siegens Dezernent André Schmidt: „Geht es nach der Größe, dem tatsächlichen Bedarf? Wird das Geld nach den üblichen Schlüsseln verteilt oder nach dem Windhund-Prinzip?“ Siegen schaue nun mit den Schulen, den Verkehrsbetrieben und dem Zweckverband Personennahverkehr Westfalen-Süd (ZWS) genau hin, wo Busse zu den Spitzenzeiten voll seien und ob gemäß der Richtlinien Fördermittel für zusätzliche Fahrzeuge fließen könnten, so Schmidt. Ein Augenmerk liegt auf der Schülerbeförderung von der Alten Dreisbach zur Grundschule Auf dem Hubenfeld in Niederschelden. Auch prüft die Stadt, ob sie selbst im Schülerspezialverkehr bedarfsgerecht nachsteuern kann: Ob z. B. eine Fahrt, die vor Corona zu einer Turnhalle führte und derzeit ausfalle, zu anderer Zeit andernorts für Entlastung sorgen kann.
Schulträger müssen Initiative ergreifen
„1000 Busse hört sich erst einmal viel an“, sei es aber angesichts der Anzahl an Schulen und Schulzentren in NRW nicht, sagt ZWS-Geschäftsführer Günter Padt. Das Landesprogramm sei plakativ gemacht: „Wir müssen versuchen, es mit Realität zu füllen.“ Die Linienverkehre müssten eigenwirtschaftlich laufen. Einziger Weg sei der Einkauf von „Freistellungsverkehren“; hier sei der Schulträger gefragt. Der ZWS habe den Markt erkundet und bei Unternehmen angefragt, ob sie bereit seien, diese Leistung zu erbringen. Padt zeigt sich überrascht über auch positive Resonanz. Interessierte Schulträger könnten die Namensliste bei ihm anfordern.
Die Gemeinde Wilnsdorf wurde bereits vor dem Förderprogramm aktiv – hofft nun aber auf Landesmittel: An einigen Tagen steuern auf Initiative der Schulleitungen zusätzliche Busse zur zweiten Unterrichtsstunde die Grundschulen Dielfen und Rudersdorf an, um die Summe der Kinder zur ersten Stunde zu reduzieren.
Autor:Anja Bieler-Barth (Redakteurin) aus Siegen |
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