sz La Plagne. Vizeweltmeisterin Jacqueline Lölling bleibt die Konstante im diesjährigen Skeleton-Weltcup. Denn die Brachbacherin führt die Konkurrenz seit dem ersten Rennen Anfang Dezember in Lake Placid an. Und sie gab die Führung auch am Freitag im 4. Lauf auf der den meisten Starterinnen ziemlich unbekannten Bahn im französischen La Plagne nicht ab und führt vor der zweiten Saisonhälfte, die am kommenden Freitag (14 Uhr) in Innsbruck gestartet wird, das Tableau eisern an!
Flock und Nikitina rückten näher
Doch der Kampf um die große Kristallkugel wird immer enger und beinhart geführt. In La Plagne kehrte „Jacka“ Lölling nach ihrem Patzer im 2. Lauf von Winterberg am letzten Sonntag wieder aufs Podest zurück und wurde Dritte hinter der klar dominierenden und mit unfassbar guten Startzeiten aufwartenden Russin Elena Nikitina und der in dieser Saison sehr konstant fahrenden Janine Flock. Die Österreicherin, die am nächsten Freitag „Heimspiel“ hat, verkürzte ihren Rückstand in der Gesamtwertung auf die mit 827 Punkten führende Brachbacherin auf nur noch sieben Pünktchen. Und auch Nikitina (794), die sowohl einen Start- als auch einen Bahnrekord aufstellte, redet weiter ernsthaft mit. Tina Hermann (785), Siegerin in Winterberg, wurde gestern nur Fünfte hinter der weiter überraschend starken Schweizerin Marina Gilardoni und fiel damit in der Gesamtwertung hinter die Russin auf Rang 4 zurück.
"Wie Spechte bei der Arbeit"
Kontrovers fiel das Urteil der Siegerländerin über die schwierige Bahn in den französischen Alpen aus: „Es ist eigentlich eine schöne und lange Bahn. Aber der Eisaufbau war nicht weltcup-tauglich. Es gab extreme Schläge in der Bahn, und manche Athletin kam mit Nasenbluten ins Ziel!“ Im Gespräch mit der SZ ging die Weltcup-Führende hierzu auch ins Detail: „Es gibt in La Plagne viele Druckkurven, man muss extreme Lenkeinsätze zeigen. Die Helme schlagen immer an und kratzen auf dem Eis. Das hörte sich im Fernsehen an wie Spechte bei der Arbeit. Für sechs Trainingsläufe habe ich mir die Bahn hier gut erarbeitet, daher bin ich mit der Gesamtleistung zufrieden“
Gilardoni noch vom Podest verdrängt
Die Chance auf eine bessere Platzierung verfehlte Jacqueline Lölling diesmal am Start, wo sie erstmals auch um gut eine Zehntelsekunde langsamer war als Tina Herrmann. Und genau jene 21 Hundertstelsekunden Rückstand bei den Startzeiten auf Janine Flock fehlten ihr auch am Ende auf die Österreicherin. Aber durch den zweitbesten 2. Lauf verdrängte sie immerhin noch die Schweizerin Gilardoni vom Podest.
"Noch nie so spannend wie in diesem Jahr"
Mit Blick auf die zweite Saisonhälfte, die Ende Februar von den Weltmeisterschaften in Altenberg gekrönt werden, meinte „Jacka“ zuversichtlich: „Ich hätte vor der Saison nicht gedacht, dass es so gut läuft. Es war jetzt für mich von Platz 1 bis 4 alles dabei. Natürlich war und ist es mein Ziel, auch am Ende vorne zu sein. Aber es war noch nie so spannend wie in diesem Jahr. Es gab viermal verschiedene Podest-Besetzungen, und man sieht in jedem Rennen, dass man sich keine Fehler erlauben darf. Die ersten zehn Fahrerinnen liegen sehr eng beieinander. Aber das tut unserer Sportart insgesamt auch sehr gut“, so Lölling gestern in La Plagne.
Gassner auf Rang 13
Bei den Männern sicherte sich der Russe Alexander Tretjakow vor dem Letten Martins Dukurs den Tagessieg. Axel Jungk (Oberbärenburg) wurde Fünfter. Der Winterberger Axel Gassner, auf seiner Heimatbahn noch Zweiter, belegte Rang 13.
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