geo Fellerdilln. Leser der Siegener Zeitung verirren sich in ihrem Leben gewöhnlich eher selten in den kleinen Ort Fellerdilln, der zur Stadt Haiger gehört. Doch es gibt zwei Ausnahmen: zum einen führt die Bahnstrecke von Siegen nach Haiger östlich am Ort vorbei, der sich gleich hinter der Haltestelle Dillbrecht an die Osthänge der Kalteiche schmiegt. Zum anderen führt der Rothaarsteig westlich an Fellerdilln vorbei, und wer seinen Hals von dort oben noch ein wenig höher reckt, erblickt „um die Ecke“ vielleicht gerade noch so den idyllisch gelegenen Sportplatz des VfL Grün-Weiß Fellerdilln. Womit wir doch noch bei einer dritten Möglichkeit wären, sich die Ruhe und Beschaulichkeit des landwirtschaftlich geprägten Fellerdilln zu erschließen - man muss Anhänger des Fußball-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger sein! Und so kennzeichneten die ersten drei Autos, die am Montag überpünktlich am Gelände des A-Kreisligisten Fellerdilln parkten einträchtig ihre „SI“-Kennzeichen. Nehmen wir den fahrbaren Untersatz des Schreibers dieser Zeilen heraus, so waren die anderen Insassen anhand ihrer knallroten Jacken mit dem SIBRE-Emblem unschwer als Fans des Viertligisten zu erkennen, der sich also auch westlich und nördlich der „Kalteiche“ einer immer größer werdenden Fanschar erfreut. Da der Siegerländer an sich es mit der Pünktlichkeit sehr genau nimmt, war es nicht verwunderlich, dass der winterliche Frieden erst ein paar Minuten nach 14 Uhr dann doch von vielen nahenden Autos gestört wurden,die aber beileibe nicht mit „LDK“ sondern mit Kfz-Schildern wie „PB“ oder „BO“ versehen waren.
Tahiri eröffnete die erste Übungseinheit
Schließlich war der Kicker-Tross nebst vier Trainern und zwei Physios komplett angetreten, so dass der aktuelle Tabellendritte der Regionalliga Südwest auch bewegungs-technisch in das neue Jahrzehnt starten konnte. Für den ersten Pfiff des Jahres sorgte ausgerechnet Co-Trainer Hüsni Tahiri, früher auch Spieler bei Sportfr. Siegen, der beim TSV hauptsächlich für die Video-Analyse zuständig ist. Während mit Frank Döpper ein weiterer Ex-Siegener noch die „Hütchen“ ordnete und Torwarttrainer Sascha Rausch sein „Dreigestirn“ (u. a. mit Raphael Koczor/auch mal ein Siegener) zu ersten Paraden zwang, schaute sich Chefcoach Adrian Alipour die ersten Schritte ins neue Jahr mit stoischer Gelassenheit vom Mittelfpunkt der Fellerdillner Arena an.
Gani Sevim wechselt nach Koblenz
Beim gestrigen ersten Training waren erfreulicher Weise mit Moritz Göttel und Tino Bradara auch zwei Langzeitverletzte dabei, die nun behutsam an ihr altes Niveau herangeführt werden sollen. Nicht mehr dabei war hingegen Gani Sevim. Der Mittelfeldspieler, der zuletzt nicht mehr zum Kader von Trainer Adrian Alipour gehörte, wechselt mit sofortiger Wirkung zum Liga-Konkurrenten TuS Koblenz.
Für alle anderen Kickers des TSV-Kaders wird sich die Trainingsintensität recht schnell erhöhen, denn schon am Samstag steht um 14 Uhr das erste Testspiel beim West-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen an. Trainer Alipour, der die West-Liga bestens kennt, schickt seinen Tross schon am Mittwoch danach zu Fortuna Düsseldorf. Das vom Siegener Trainer Nico Michaty gecoachte U-23-Team der Fortuna empfängt die Hessen um 18 Uhr (22. Januar).
Trainingslager in der Türkei
Danach entfleucht der TSV aber der Idylle winterlicher Naturlandschaften rund um das schöne Fellerdilln und besteigt den Flieger nach Side an die türkische Mittelmeerküste. Im Trainingslager vom Freitag, 24. Januar, bis Samstag, 1. Februar soll es auch ein Testspiel geben. Der Gegner wird noch gesucht. Nach der Rückkehr aus der Türkei wird auf dem Kunstrasen in Fellerdilln noch einmal am 8. Februar gegen Hessenliga-Spitzenreiter TSV Stadtallendorf trainiert, ehe mit dem Nachholspiel bei Bayern Alzenau am 15. Februar (14) die aktuelle Tabelle aus Sicht der Steinbacher begradigt werden soll. Beim Aufsteiger möchte das Team von Alipour nömlich zumindest nach Punkten mit dem Rangzweiten SpVg Elversberg gleichziehen. Die eigentliche Rückrunden-Fortsetzung sieht dann am 22. Februar in Haiger das Mittelhessen-Derby gegen Aufsteiger FC Gießen vor. Ganz bestimmt sind dann auch die beiden Siegerländer Fans im Haarwasen-Stadion dabei, die am Montag das erste Training gar nicht mehr abwarten konnten....
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