TV-Kritik: „Tatort: Die Zeit ist gekommen"
Ermittlerteam ohne Schwung

- Die Kommissarinnen Leonie Winkler (Cornelia Gröschel, l.) und Karin Gorniak (Karin Hanczewski) ermittelten am Sonntagabend im Ersten im Dresdner „Tatort“-Krimi „Die Zeit ist gekommen“.
- Foto: MDR/W&B Television/Michael Kotschi
- hochgeladen von Alexander W. Weiß (Redakteur)
fb Dresden. Manchmal zeigen „Tatort“-Folgen, wie gesellschaftlich schwierige Themen in einen guten Krimi verpackt werden können, ohne auf Spannung zu verzichten. Die aktuelle Dresdner Episode „Die Zeit ist gekommen“ (Sonntagabend, Das Erste) war das Gegenbeispiel dazu. Das Ermittlerteam rund um Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Peter Michael Schnabel (Martin Brambach) kam den ganzen Abend über nicht wirklich in Schwung. Dabei bot die Thematik – Vater wird eines Verbrechens bezichtigt, war aber schon einmal im Gefängnis und will nicht wieder Sohn und Frau verlieren – so viele Möglichkeiten. Die Geschichte um eine Geiselnahme verpuffte so zu einem steifen Spielfilm, der Familiendrama und Thriller gleichzeitig zu sein versuchte, schlussendlich aber keines von beidem war. Die zugespitzte und spannende Szene, als Kommissarin Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) selbst kurz zur Geisel wird, bekommt direkt einen Kratzer, als der Zuschauer sich fragt, wieso sie überhaupt alleine dort ist, wo sie ist. Herauszuheben sind hingegen Max Riemelt und Katia Fellin, die zusammen als verzweifeltes Paar die überzeugendsten Darstellungen boten, wenn auch ihre Charaktere eher fragwürdige Spielchen trieben.
Autor:Florian Broda |
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