Leiter der Kreisleitstelle Siegen-Wittgenstein in der Kritik
Feuerwerksverkauf hat politisches Nachspiel

- Feuerwerk war zum Jahreswechsel nicht erwünscht - der Corona-Pandemie sei "Dank". Dennoch hat der Leiter der Kreisleitstelle mit seinem Unternehmen welches angeboten.
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juka Siegen. Die Diskussion um die Nebentätigkeit des Leiters der Kreisleitstelle, Kay-Jörg Kawi, hat nun ein politisches Nachspiel. Kawi hatte Mitte Dezember mit seiner Firma "Eventverleih-MK" in Lüdenscheid über das soziale Netzwerk "Facebook" den Verkauf von Feuerwerkskörpern beworben, obwohl zu der Zeit bereits ein komplettes Verkaufsverbot beschlossen war und viele Politiker daran appellierten, komplett auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern an Silvester zu verzichten, um die Krankenhäuser und den Rettungsdienst zu entlasten. Einzig in der Sprengstoffverordnung des Bundes war das generelle Verbot zu diesem Zeitpunkt noch nicht angepasst worden, sodass Kawi rechtlich keinen Fehler begangen hatte. Allerdings pries die Firma, die Kawi zusammen mit seiner Frau führt, den Verkauf mit den Worten "Jetzt erst recht. Unser Feuerwerksverkauf geht klar! Wir sind bereit für euch!" an.
Feuerwerksverkauf durch Kreisleitstellen-Leiter: Linke fordert Stellungnahme
Als Hinweise von der Bezirksregierung Arnsberg kamen, löschte Kawi die Werbung wieder. Gegenüber der SZ berichtete der Leiter der Leitststelle damals, dass er strikt zwischen seiner Arbeit als Beamter und als Unternehmer trenne. Dennoch fordert die Fraktion der Linken den Landrat nun zu einer Stellungnahme auf. "Es erscheint widersprüchlich, dass sich gerade der leitende Beamte für den Bevölkerungsschutz in dieser globalen Krise öffentlich für den Verkauf von Pyrotechnik einsetzt. Das hat die falschen Signale gesetzt", so die Linken. Die Fraktion möchte nun wissen, ob in der Zwischenzeit intern auf diese Vorgänge reagiert worden ist, wie der Dienstherr diesen beurteilt, ob das Vertrauensverhältnis nun eingeschränkt sei und inwiefern die Nebentätigkeit geprüft worden sei. Die Anfrage wird allerdings nicht im öffentlichen Teil in der Sitzung des Kreisausschusses am Freitag besprochen.
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