Kommentar

Herthas Kurswechsel ist riskant und wirkt wenig durchdacht

Sportdirektor Benjamin Weber Hertha BSC, Präsident Kay Bernstein Hertha BSC, Geschäftsführer Thomas Herrich Hertha BSC

Sportdirektor Benjamin Weber Hertha BSC, Präsident Kay Bernstein Hertha BSC, Geschäftsführer Thomas Herrich Hertha BSC

Berlin. Mitten in der Saison, mitten im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hat sich Hertha BSC dazu entschieden, mit Fredi Bobic seinen fast allmächtigen Geschäftsführer-Sport zu entlassen und dafür mit Benjamin Weber (Sportdirektor) und Andreas „Zecke“ Neuendorf zwei vergleichsweise unerfahrene Personen einzustellen, die über eine lange Hertha-Vergangenheit verfügen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Botschaft, die Präsident Kay Bernstein damit senden will ist klar: Mehr Hertha-DNA, mehr Leidenschaft für den Club, mehr Fokus auf eigene Talente aus der Nachwuchs-Akademie. Bobic hatte sich im Sommer 2021 der Hertha angeschlossen, als die Ziele des Hauptstadtclubs noch ganz andere waren. Schnell jedoch änderte sich das Anforderungsprofil für den ehemaligen Nationalspieler. Statt mit viel Geld einen Topclub aufbauen zu können, musste der ehemalige Frankfurt-Chef plötzlich einen Kader für den Abstiegskampf zusammenstellen und dabei noch Überschüsse erwirtschaften.

Die Führung jetzt auszutauschen wirkt wenig durchdacht

Noch dazu stand Bobic teils unverschuldet (Abgang von CEO Carsten Schmidt), teils aus eigenem Machtverständnis (Abgang von Sportdirektor Arne Friedrich) ziemlich allein mit dem Hertha-Chaos da, welches vor allem seine Vorgänger eingeläutet hatten. Bobic ließ über seine Außenwirkung tatsächlich immer häufiger Zweifel zu, ob er noch die Energie und die Überzeugung für den Konsolidierungsweg der klammen Hertha besäße.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die sportliche Führung jetzt, drei Tage vor Ende der Transferfrist und kurz nach einer zweimonatigen Spielpause, auszutauschen, wirkt dennoch wenig durchdacht. Das Zepter in dieser Phase an ein unerfahrenes Gespann zu übergeben und jetzt den Kurswechsel einzuleiten, ist extrem riskant. Denn statt einen neuen Hertha-Weg zu gestalten, müssen Weber und Neuendorf erstmal aus der Kalten den Hertha-Dampfer vor dem Sinken retten.

Mehr aus Sport

 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken