Im Halbfinale war Schluss für Kaplan
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Gespannt verfolgen die Zuschauer im Untergeschoss der Siegener City-Galerie am Samstag den Fortgang des Matches von Ina Kaplan.
© Quelle: Rolf Henrichs
roh Siegen. „Mut zur Lücke“, ohne diese Devise geht es bei Schülern und Studenten oft nicht, wenn sie sich auf Prüfungen vorbereiten. Im Poolbillard heißt das, mit peripherem Sehen bei der Beurteilung der Lage am Tisch Lücken zu erspähen, um den nächsten, vielleicht auch übernächsten und über-übernächsten Stoß optimal vorzubereiten. Und wenn die Lücken „zu“ sind, dann hilft manchmal auch ein gut ausgeführter „Jump“ weiter, um die Lage der Kugeln für die eigene Strategie wieder ins Lot zu bringen.
Trickshow-Einlagen verzückten
Beim Conze-Cup der Frauen in der Siegener City-Galerie wurde am Freitag (siehe SZ vom Samstag) und Samstag im 9- Ball gespielt. Die besten Poolbillard-Frauen Deutschlands, die im Untergeschoss der City-Galerie bei diesem Einladungsturnier antraten, beherrschen diese Techniken alle aus dem „Effeff“. Allerdings ließ der nervliche Druck, im 35-Sekunden-Zeitlimit pro Stoß zu bleiben und dabei immer die Gesamtspielzeit von 45 Minuten im Blick zu behalten, die Ausführungen nicht immer optimal ausgehen, wie Kommentator Ralph Eckert, einer der wenigen Profis in der Szene, anmerkte, der zwischen den Matches mit seinen Trickshow-Einlagen manch staunenden Zuschauer am Rande verzückte.
Vivien Schade war zu stark
In mehreren Reihen hintereinander stehend, fieberten die Fans am Samstag mit den Spielerinnen mit, und auch im Internet verfolgten Tausende weltweit live den Poolbillard-Event per Stream in Siegen. Nachdem Lokalmatadorin und Organisatorin Ina Kaplan am Freitag mit einem mühevollen 4:3-Sieg gegen Tina Vogelmann das Halbfinale erreichte, war hier Vivien Schade an diesem Tag für sie eine Nummer zu stark. Die Hamburgerin gewann das Match mit 5:2.
100-Euro-Trostpreis für Ina Kaplan
So ging es für die Siegenerin um das „kleine Geld“ im Kampf um Platz 3 gegen Kristina Grim. Unter der Aufsicht von Schiedsrichter Dr. Jörn Brenner lief es für die Spielerin des BC Siegtal gut an. Schnell hatte sie eine 2:0-Führung herausgespielt. Mit Strategien vom Feinsten hielt Kaplan die Führung bis zum 4:2. Doch Grim wirkte nervenstark und glich zum 4:4 aus. Im Hill- Hill-Match entschied der nächste Punkt über Sieg oder Niederlage. Grim schaffte einen gutes Break zu Beginn und lochte nacheinander alle Kugeln ein, ohne das Kaplan ins Spiel eingreifen konnte. Grim wurde als Dritte mit 300 € belohnt, Kaplan erhielt 100 € als Vierte.
Neuauflage im Januar 2021
Im Match um den dicksten Batzen von 1400 € hatte Vivien Schade ebenfalls ganz knapp mit 5:4 die Nase gegen Diana Stateczny vorne, die als Trostpflaster noch 700 € einstreichen durfte. Sponsor Dennis Conze freute sich über den tollen Zuspruch und war sich mit Organisatorin Ina Kaplan einig, dass Poolbillard in der City-Galerie auch im Januar 2021 wieder stattfinden soll.
"Froh, sie im Verein zu haben"
Und ein gewisser Maik Klein, Spieler der 2. Mannschaft des BC Siegtal, der es wagte, gegen Kristina Grim im Match anzutreten (und gewann), bemerkte am Rande: „Man kann froh sein, Ina und Jörn Kaplan im Verein zu haben, die Poolbillard von der Pieke auf gelernt haben und von denen man so viel für sein eigenes Spiel abschauen kann!“
SZ