Bitter für Steffen Mengel: Play-off-Halbfinale ohne Holzhausener
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Der Holzhausener Steffen Mengel muss sich nach Bandscheibenproblemen noch etwas gedulden bis zu seinem Comeback.
© Quelle: IMAGO/Revierfoto
Mühlhausen. Der Post SV Mühlhausen hat es wie im Vorjahr wieder geschafft, sich als Tabellenvierter für die Play-offs der Tischtennis-Männer-Bundesliga zu qualifizieren. Entsprechend groß sind die Freude und Euphorie bei den Thüringern vor dem heutigen Halbfinal-Hinspiel gegen Hauptrunden-Meister Borussia Düsseldorf. Bitter: Wie schon vor zwölf Monaten ist Mühlhausens Nummer 1, Steffen Mengel, auch diesmal verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt.
Ein Anfang März diagnostizierter Bandscheibenvorfall macht dem Holzhausner, der sich vor dieser Verletzung in der wohl besten Form seines Lebens befunden hatte, immer noch zu schaffen. Der Heilungsprozess gestaltet sich langwieriger als zunächst erhofft.
Keine Schmerzen, aber Kraftverlust
„Das Problem ist, dass das ausgetretene Bandscheibenmaterial genau auf einem Nerv, der vom Rücken in den rechten Oberschenkel führt, liegt. Ich habe zwar keine Schmerzen, aber einen Kraftverlust und kann das rechte Bein nicht voll belasten, weil der Nerv blockiert ist. Bis vor zwei Wochen gab es sogar noch Tendenzen in Richtung einer Operation, aber dann wurde es auf einmal besser, die Kraft ist mehr und mehr zurückgekommen, so dass ich mit den Ärzten entschieden habe, die konservative Behandlung fortzusetzen“, sieht Mengel sich auf dem richtigen Weg
„Ich trainiere mittlerweile wieder jeden Tag, allerdings noch mit Einschränkungen“, hofft der 34-Jährige irgendwann im Juni wieder ohne Beeinträchtigungen zum Schläger greifen und sein Comeback feiern zu können.
Bis dahin bleibt ihm nichts anderes übrig, als im Play-off-Halbfinale, das im „Best of Three“-Modus ausgetragen wird, weiterhin am Rande mit seinen Teamkollegen mitzufiebern. Das wird heute in Mühlhausen der Fall sein und am nächsten Donnerstag auch in Düsseldorf, wo der Tischtennisprofi aus dem Hickengrund trainiert und lebt. Auch wenn die Borussen als Favorit ins Halbfinale gehen, glaubt Mengel nicht, dass der Post SV chancenlos ist.
Auch Timo Boll fällt aus
„Wir haben gegen die Top 3 der Bundesliga-Hauptrunde zu Hause gewonnen und gesehen, dass es auch möglich ist, Düsseldorf zu schlagen. Um ins Endspiel zu kommen, müssen wir aber über zwei, vielleicht auch drei Spiele eine super Leistung bringen. Ich schätze unsere Chance auf 30 Prozent“, will der Siegerländer seine Mitspieler noch mit dem ein oder anderen Tipp versorgen, da er die Düsseldorfer vom tagtäglichen Training alle aus dem Effeff kennt. Natürlich auch Timo Boll, dem es aber nicht besser geht als Mengel, denn auch der Rekord-Europameister muss sich verletzungsbedingt (Schulterprobleme) mit der Zuschauerrolle begnügen.
Sollte es den Postlern – auch dank Mengels Insiderwissen – tatsächlich gelingen, den Favoriten aus dem Rheinland im Halbfinale auszuschalten, würde Mühlhausen am 9. Juli erneut in Düsseldorf aufschlagen, dann aber nicht im ARAG CenterCourt, sondern im Castello und im Duell um die Deutsche Meisterschaft. Und vielleicht auch wieder mit einem Steffen Mengel, der nicht mehr nur zum Zuschauen verdammt und als Tippgeber gefragt ist, sondern selbst wieder Punkte und Satzgewinne dazu beisteuern kann, um ein weiteres Kapitel Vereinsgeschichte zu schreiben…
SZ