120 Ausstellungen organisiert
Gretel Kemper legte ehrenamtliche Mitarbeit nieder
win Olpe. Gretel Kemper hat etwas gegen kahle Wände: Bilder. Seit 1985 hat sie dafür gesorgt, dass das Foyer des Olper St.-Martinus-Hospitals immer wieder Schauplatz von Ausstellungen wurde. 120-mal holte sie Maler, Zeichner oder Karikaturisten nach Olpe, die ihre Bilder im Krankenhaus zeigten. Und auch Volkshochschule, Hauptschule oder Franziskus-Gymnasium waren vertreten. Vor Ostern hat sie Poster aufgehängt. Und die werden wohl länger als die sonst üblichen drei Wochen hängen bleiben. Denn Gretel Kemper hat mit Erreichen der »Pensionsgrenze«–ihre ehrenamtliche Arbeit im St.-Martinus-Hospital eingestellt. Und eine Nachfolgerin bzw. ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.
Gestern dankten Berthold Schleime als Vorsitzender des Krankenhaus-Verwaltungsrats, Geschäftsführer Franz-Jörg Rentemeister und der ärztliche Direktor des Hospitals, Dr. Wolf-Dieter Werry, Gretel Kemper für ihr Wirken.
Das reicht schon viel weiter zurück als die Ausstellungen zu sehen sind. Bereits 1964 begann Gretel Kemper, sich ehrenamtlich im Krankenhaus zu engagieren, zunächst in der Betreuung von »Sonntagsschwestern«, freiwilligen Helferinnen, die vor allem Sonntags den überlasteten Ordensschwestern bei der Krankenpflege zur Hand gingen. 1974 übergab Gretel Kemper die inzwischen »Aktion Sonntagsdienst«–genannte Runde von 96 jungen Leuten an Schwester Adelgund.
Gretel Kemper erinnerte sich gestern an die Anfänge der Ausstellung. »Damals gab es in Olpe keine Möglichkeiten, Kunst zu zeigen«, inzwischen seien im Kreishaus, im Alten Lyzeum und in mehreren Banken die entsprechenden Möglichkeiten geschaffen worden. Berthold Schleime lobte: »Sie haben unser Krankenhaus bereichert.«–Dr. Werry hob hervor, dass die vielen Ausstellungen dazu beigetragen hätten, die Hemmschwelle vor dem Betreten des Krankenhauses zu senken. Gretel Kemper erklärte, die Arbeit sei nie eine Last gewesen, sondern habe stets Freude bereitet.
Dennoch sei es an der Zeit, jüngeren Menschen Platz zu machen. Sie wünschte sich, dass in Olpe ein Forum entstehen möge, in dem sich ehrenamtlich Tätige zusammenfinden können. »Manchmal reicht ein liebes Wort als Dank aus«, so Gretel Kemper, doch sei eine stärkere Lobby für ehrenamtlich Tätige wünschenswert.
Autor:Archiv-Artikel Siegener Zeitung aus Siegen |
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